Autofahren macht Spaß. Aber die Freude vergeht schnell, wenn der Blick auf die Preistafel einer Tankstelle fällt. Und auch der Gedanke an die durch den Straßenverkehr verursachte Umweltverschmutzung kann einem das Autofahren ziemlich vermiesen.
Kraftstoffverbrauch, Umweltbelastung und Verschleiß hängen von drei Faktoren ab: Dem persönlichen Fahrstil, den jeweiligen Einsatzbedingungen und dem technischen Zustand des Fahrzeugs.
Und genau an diesen drei Schrauben lässt sich drehen – die folgenden sieben Tipps zeigen, wie’s geht.
Übrigens, alle Ratschläge können natürlich auch Fahrer von Elektroautos umsetzen. Anstelle von „Kraftstoff“ sparen sie eben Energie (was in gewisser Weise ja sogar ein und dasselbe ist).
1 | Vorausschauend fahren
Ständiges Beschleunigen und Abbremsen verbraucht unnötig viel Kraftstoff und führt zu einem hohen Verschleiß an Bremsbelägen und Reifen. Und ist ungefähr so sinnvoll, wie kaltes Wasser zum Kochen zu bringen, nur um es hinterher mit vielen Eiswürfeln lauwarm trinken zu können.
Außerdem sollten Sie Ihren Wagen an roten Ampeln und Stop-Schildern ausrollen lassen, um dann langsam, aber verkehrsgerecht anzufahren. Immerhin nehmen Sie an keinem Autorennen teil und „Kavalierstarts“ als Beweis der eigenen Motorisierung sind doch einfach nur peinlich (außerdem schaden sie den Reifen).
Ein kleiner Selbsttest: Fahren Sie so, dass Sie so wenig wie möglich bremsen müssen – natürlich ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Denn die Sicherheit aller im Straßenverkehr hat absoluten Vorrang.
2 | Unnötiges Gewicht vermeiden
Würden Sie mit einem vollgepackten Rucksack zum Bäcker gehen, nur um eine Tüte Brötchen zu kaufen? Doch bestimmt nicht. Aber im eigenen Auto liegen eine Menge Dinge, die ständig unnötigerweise von A nach B und wieder zurück chauffiert werden.
Dabei erhöht jedes Kilogramm Zuladung den Kraftstoffverbrauch. Es kann sich also durchaus lohnen, Kofferraum und Rücksitzbank einmal gründlich aufzuräumen.
Wer viel in der Stadt unterwegs ist (grundsätzlich in Gebieten mit einem dichten Tankstellennetz) sollte immer nur halbvoll tanken. Das spart schnell 20 kg und mehr im Vergleich zu einem vollgetankten Fahrzeug.
Auch nicht benutzte Dachgepäckträger erhöhen schon allein durch ihren Luftwiderstand den Verbrauch um ca. 10 %. Also runter damit und ab in den Keller.
Eine kleine Warnung an dieser Stelle: Sie sollten unbedingt vermeiden, Mitfahrer (insbesonders solche weiblichen Geschlechts) auf das Thema „persönliche Gewichtsreduktion“ anzusprechen. Die eingesparte Menge an Kraftstoff ist diesen Ärger dann meistens doch nicht wert. 😉
3 | Strom sparen
Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Gebläse und Klimaanlage haben einen großen Energiehunger, den es zu stillen gilt. So verursacht beispielsweise die Heckscheibenheizung in einem Mittelklassefahrzeug einen Mehrverbrauch von etwa einem Liter Benzin pro zehn Stunden Betrieb.
Denn der Strom ist nicht einfach da; er wird mit Hilfe des Generators erzeugt, der einen Teil der Motorleistung beansprucht. Nur bei rein elektrisch angetriebenen Autos bedienen sich die Verbraucher direkt aus dem Akku – das schlägt sich in einer geringeren Reichweite nieder.
Schalten Sie deshalb alle elektrischen Verbraucher aus, wenn diese nicht benötigt werden.
4 | Weniger Kurzstrecke fahren
Direkt nach dem Start mutiert der Automotor zum Schluckspecht: Ein Mittelklassefahrzeug gönnt sich innerhalb des ersten Kilometers umgerechnet gute 30 Liter Benzin auf 100 km. Erst nach fünf gefahrenen Kilometern ist der Motor betriebswarm und der Verbrauch pendelt sich im normalen Bereich ein.
Das Abgasreinigungssystem kann sogar noch etwas länger Zeit brauchen, bis es effizient genug arbeitet, um wirklich seinem Namen alle Ehre zu machen. Bis dahin ist selbst das sauberste Auto ein großer Stinker.
Aber auch die Außentemperatur spielt für die Motoreffizienz eine nicht unerhebliche Rolle. Im Sommer benötigen Fahrzeuge grundsätzlich für dieselbe gefahrene Strecke weniger Kraftstoff als im Winter.
Diesen Tipp können stolze Besitzer eines Elektroautos übrigens getrost in den Wind schießen. E-Autos fahren vom ersten Meter an energieeffizient. Aber stehen lassen und kurze Wege selbst laufen – das geht natürlich trotzdem. Das verbraucht nämlich nur den eigenen, an Bauch und Hüften eingelagerten Kraftstoff. 🙂
5 | Motor abstellen bei längeren Stopps
Ob an Bahnübergängen, roten Ampeln oder im Stau – wenn absehbar ist, dass der Halt länger als zwanzig Sekunden dauern wird: Motor aus!
Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Denn bereits nach zwanzig Sekunden ist die Kraftstoffersparnis größer als die beim Anlassen des Motors benötigte Menge.
Bei Elektrofahrzeugen erübrigt sich dies natürlich, da der Motor im Stand keinen Strom verbraucht. Sinnvoll ist hier aber, beispielsweise anstelle die Lüftung einzuschalten, einfach das Fenster zu öffnen oder das Abblendlicht auf Standlicht umzustellen.
6 | Reifenfülldruck einstellen
Achten Sie auf einen korrekten Reifendruck. Bereits ein halbes Bar zu wenig, erhöht den Kraftstoffverbrauch um ca. 5 % und führt aufgrund des höheren Rollwiderstands zu einem stärkeren Reifenverschleiß.
Es ist empfehlenswert, grundsätzlich mit einem leicht höheren Reifendruck zu fahren, als vom Hersteller angegeben. Zwischen 2 und 3 Bar mehr erhöhen die Lebensdauer der Reifen und senken den Spritverbrauch.
Den Luftdruck prüft man übrigens am besten immer an kalten Reifen, nicht nach einer stundenlangen Autobahnfahrt, da die Angaben der Fahrzeughersteller für kalte Reifen ausgelegt sind.
Winterreifen sollten übrigens nicht ganzjährig aufgezogen bleiben; bei höheren Temperaturen verschleißen sie schneller und auch der Kraftstoffverbrauch ist verglichen mit guten Allwetter- oder Sommerreifen um bis zu 10 % größer. Also rechtzeitig wechseln oder auf Ganzjahresreifen umsteigen.
7 | Vollgas vermeiden
Kraftstoffverbrauch, Schadstoffausstoß und Verschleiß nehmen bei hohen Geschwindigkeiten überproportional zu. Auch der eigene Stresspegel steigt, ebenso wie die Unfallgefahr – all das lohnt sich nicht, nur um ein paar Minuten früher anzukommen.
Fahren Sie daher stets in möglichst konstantem Tempo; ideal sind Geschwindigkeiten um die 80 bis 90 km/h bei Verbrennungsmotoren. Bei E-Autos gilt als grundsätzliche Faustregel: Je langsamer, umso energieeffizienter ist man unterwegs.
Wir wünschen Ihnen gute Fahrt! 🙂
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: November 2017 | Letzte Aktualisierung: Juni 2021
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