Moderne digitale Begleiter wie Notebooks, Tablets und Smartphones sollen uns dabei unterstützen, schneller und produktiver zu arbeiten. Aber sie sorgen auch für eine unglaubliche Informationsflut und zwingen zu ständiger Erreichbarkeit – mit fatalen Auswirkungen auf unsere Produktivität.
Das Ergebnis: Wir leisten nicht einmal annähernd das, was wir zu leisten imstande wären.
Sind wir alle nur zu faul zum Arbeiten?
Viele sind schlicht zu abgelenkt, um sich wirklich voll und ganz auf eine einzige Aufgabe konzentrieren zu können. Kein Wunder, wenn ständig das Telefon klingelt und Nachrichten am Smartphone aufpoppen.
Alles erscheint wichtig und verlangt unsere Aufmerksamkeit. So verliert man sich schnell in einer Form des Arbeitens, die Motivationspsychologen heute als „Geschäftigkeit“ bezeichnen:
Geschäftigkeit ist das im Grunde unproduktive Drumherum, der allgemeine Trubel, der zum Job dazugehört. Also das Erledigen von Kommunikation, die Interaktion mit anderen Personen und alles bürokratische. Wir fühlen uns gestresst, ohne wirklich Resultate unserer Arbeit zu sehen.
Wir sind, was wir denken
Mit so vielen Dingen im Kopf fällt es verständlicherweise schwer, sich mit vollem Einsatz einer Sache zu widmen. Die mentale Leistungsfähigkeit leidet, ebenso wie unsere Produktivität.
Kein Wunder, dass immer mehr Menschen mit Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen haben und sich unzufrieden fühlen. Durch diese psychische Dauerbelastung droht langfristig sogar ein Burnout.
Aufmerksamkeit + Fokus = Konzentration
Mangelnde Konzentration ist also nicht nur eine Ursache für nachlassende Produktivität, sie gefährdet auch unsere Gesundheit.
Aber niemand kann (bzw. will) auf Notebook und Smartphone heute mehr verzichten. Außerdem lassen sich im Geschäftsalltag Störungen der verschiedensten Art nie vollkommen vermeiden. Also kommt es eben darauf an, sich mit den vorhandenen Gegebenheiten bestmöglich zu arrangieren.
Die ideale Arbeitsumgebung
Indem Sie versuchen, alle digitalen (und analogen) Störenfriede so weit wie möglich aus Ihrem Umfeld zu verbannen, schaffen Sie sich ideale Bedingungen für ungestörtes Arbeiten:
- Nur diejenigen Arbeitsmittel zurechtlegen, welche für die Erledigung der anstehenden Tätigkeit notwendig sind; alles unnötige wandert in die Schublade.
- Smartphone (und vorhandene andere Telefone) auf lautlosen Modus schalten und außerhalb des eigenen Blickfeldes (und Armlänge…) ablegen.
- Benachrichtigungen für eingehende E-Mails und Kurznachrichten am Computer deaktivieren oder gleich die jeweilige App beenden.
- Umgebungsgeräusche reduzieren (z.B. Fenster und Türen schließen, Radio/TV abschalten).
Konzentration kann man lernen!
Vermutlich können Sie nicht alle Tipps umsetzen; in diesem Fall ist es sinnvoll, die eigene Aufmerksamkeit regelmäßig zu schulen. Dafür genügen bereits wenige Minuten mentales Fitnesstraining täglich.
Probieren Sie es einfach aus; für den Anfang zu Hause und in aller Ruhe. Mit etwas Routine sollten Ihnen die folgenden Übungen irgendwann auch in einem überfüllten Straßencafé zur Mittagszeit gelingen.
Übung: Achtsamkeit steigern…
- Nehmen Sie im Sitzen eine entspannte, aber aufrechte Körperhaltung ein.
- Zur Vorbereitung atmen Sie gleichmäßig tief ein und aus. Wiederholen Sie dies zehn Mal.
- Schließen Sie nun die Augen und versuchen für mindestens drei Minuten an „Nichts“ zu denken (auch nicht an die drei Minuten). Ihre Gedanken sollten weder umherwandern noch auf bestimmte Dinge abgleiten; lassen Sie mental los und sehen – im positiven Sinn – schwarz.
- Öffnen Sie die Augen und atmen zum Abschluss mehrere Male langsam und gleichmäßig durch.
Tipp: Falls Ihnen die Konzentration mit geschlossenen Augen schwer fällt, richten Sie Ihren Blick auf ein feststehendes Objekt in der Nähe (in entspannter Atmosphäre zu Hause eignet sich eine Kerzenflamme, im Büro tut es alternativ ein Kugelschreiber oder Notizblock).
Es ist völlig normal, wenn Ihnen das gesteuerte Abschalten der Gedanken nicht auf Anhieb gelingt. Keine Sorge, Übung macht bekanntlich den Meister.
Übung: Stress abbauen…
- Nehmen Sie im Sitzen eine entspannte, aber aufrechte Körperhaltung ein.
- Legen Sie Zeige- und Mittelfinger beider Hände jeweils an die linke und rechte Schläfe.
- Massieren Sie die Schläfen in langsamen, kreisenden Bewegungen mit wenig (!) Druck und atmen währenddessen langsam tief ein und aus.
Viel Erfolg!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Dezember 2017
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