Die große Tomaten-FAQ

Fragen und Antworten zum Goldapfel...

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Strauchtomaten schmecken besonders aromatisch und sind lange haltbar - sie zählen deshalb nicht umsonst zu den Lieblingstomaten der Deutschen.
Strauchtomaten schmecken besonders aromatisch und sind lange haltbar - sie zählen deshalb nicht umsonst zu den Lieblingstomaten der Deutschen.

Hier dreht sich alles um die Tomate, von unseren italienischen Freunden liebevoll „pomodoro“ (Goldapfel) genannt. Auch die Österreicher haben sich mit „Paradiesapfel“ eine klangvolle Bezeichnung für die rote Beere des Nachtschattengewächses Solanum Lycopersicum ausgedacht.

Moment mal… „Beere“ – ernsthaft? Jaja, streng botanisch betrachtet zählt die Frucht der Tomatenpflanze zu den Beeren. Hätten Sie das gewusst?

Und im folgenden haben wir noch mehr erstaunliche Facts rund um Tomaten zusammengetragen! Schenken Sie sich also ein großes Glas Tomatensaft ein und lesen weiter… 🙂

Eine kurze Geschichte der Tomate

Die Heimat der Tomate liegt nicht, wie man irrtümlicherweise glauben könnte, im sonnigen Italien – oder in einem niederländischen Gewächshaus… vielmehr ist sie in Mittel- und Südamerika heimisch.

Der italienische Entdecker Cristoforo Colombo (bei uns besser bekannt als Christoph Kolumbus) brachte die rote Frucht um etwa 1500 zu uns nach Europa.

Dann vergingen aber noch einmal knapp 400 Jahre, bis Tomaten in der Küche allgemeine Verbreitung fanden. Zu den kulinarischen Vorreitern in Sachen Pomodori zählen die Italiener, die sie bereits im 18. Jahrhundert als Lebensmittel nutzten.

Der zögerliche Siegeszug lag vielleicht auch daran, dass Tomaten zu den Nachtschattengewächsen zählen. Bis auf die Früchte sind alle grünen Teile der Pflanze schwach giftig. Verantwortlich zeichnet hier das Alkaloid Tomatidin (das Gegenstück zum Solanin bei Kartoffeln).

Tomaten kaufen und aufbewahren – Tipps

Tomaten kommen in einer überwältigenden Sortenvielfalt. Allein über 1.000 davon finden sich in offiziellen Zuchtbüchern vermerkt. Dazu kommen vermutlich noch Hunderte Arten, die von begeisterten Hobbygärtnern rund um den Globus liebevoll herangezogen wurden.

Im Supermarkt finden sich allerdings nur einige wenige ausgewählte Sorten. Hauptsächlich solche, welche lange haltbar und unempfindlich gegenüber Stößen beim Transport sind.

Zu den großen Favoriten der Verbraucher zählt hier die Gruppe der Strauchtomaten. Sie überzeugen durch ihr festes Fruchtfleisch und ihren aromatischen Geschmack. Da auch die Stiele einen typischen Duft verströmen, werden sie als Rispen und seltener als einzelne Beeren angeboten.

Die gibt's nicht nur in rot - Tomaten bieten eine unglaubliche Vielfalt in Form, Farbe und Geschmack.
Die gibt’s nicht nur in rot – Tomaten bieten eine unglaubliche Vielfalt in Form, Farbe und Geschmack.

Reife Früchtchen oder noch grün hinter den Ohren?

Beim Vorratskauf sollte man darauf achten, wann die Tomaten benötigt werden. Rote Früchte lassen sich sofort verzehren. Hingegen sollten orangefarbene oder Beeren mit leicht grünlichen Stellen noch einige Tage nachreifen können.

Apropos Nachreifen. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Tomaten zum Rotwerden Licht benötigen. Als Nachtschattengewächse reifen Tomaten auch im Dunkeln.

Tipp: Wickeln Sie die noch grünen Tomaten einfach in etwas Küchenpapier ein und deponieren sie auf einer Fensterbank bei normaler Raumtemperatur. Und wenn es besonders schnell gehen soll, legen Sie einen Apfel neben die Tomaten. Warum? Das erklären wir gleich.

Tomaten im Kühlschrank lagern? Bitte nicht!

Ja, Tomaten halten sich im Kühlschrank länger als bei 22 Grad auf der Anrichte. Allerdings verlieren gekühlte Früchte schnell an Aroma.

Besser ist es, Tomaten an einem luftigen Ort und vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt aufzubewahren. Beispielsweise in einer flachen Obstschale oder auf einer Servierplatte.

Tipp: Verzehren Sie Tomaten nie eiskalt; erst bei Zimmertemperatur entfalten sie ihren vollmundigen Geschmack! Das gilt besonders für Salate, wenn die Tomate mit anderen Aromen konkurrieren muss.

Tomaten sind Einzelgänger – jedenfalls wollen sie nicht mit anderen Früchten in einen Topf geworfen werden. Besonders Äpfel produzieren nämlich das Reifegas Ethylen und würden Tomaten so im Eiltempo ganz schön alt aussehen lassen.

Tomaten in der Küche

Tomaten häuten – so klappt’s ganz easy!

Man kann sich natürlich mit einem scharfen Messer oder einem Sparschäler an der teils recht widerstandsfähigen Tomatenhaut zu schaffen machen, allein das Ergebnis fällt meistens suboptimal aus.

Besser funktioniert das Häuten von Tomaten durch kurzes Erhitzen im Kochtopf:

Dazu die Tomate am Stengelansatz x-förmig einschneiden und für eine knappe halbe Minute in sprudelnd kochendem Wasser baden. Schon hat sich die Haut soweit abgelöst, dass diese mit einem stumpfen Messer abgezogen werden kann.

Müssen Tomaten entkernt werden?

Ein ganz klares Nein. Die Kerne der Tomaten verhalten sich zum Rest der Frucht absolut geschmacksneutral. Allenfalls aus optischen Gründen können Sie die Kerne mit einem Teelöffel auskratzen.

Kann ich Samen aus gekauften Tomaten aussäen?

Wer nun auf die Idee kommt, die Samen zu trocknen, um so selbst zum Gärtner zu werden, lässt sich mitunter auf ein Experiment ungewissen Ausgangs ein:

Bei den meisten kommerziell angebauten Tomaten handelt es sich nämlich um F1-Hybride.

Die Samen von Früchten dieser Pflanzen gelten als nicht „samenfest“, wie der Botaniker sagt. Das Ergebnis wären Pflanzen mit den Eigenschaften der jeweiligen Kreuzungspartner. Wenn die Anzucht überhaupt gelingt, da manche Hybride auch steril sein können.

Kann man Tomaten im Tiefkühler aufbewahren?

Aufgrund des hohen Wassergehalts sollten Tomaten nicht eingefroren werden. Aussehen und Konsistenz würden stark darunter leiden, da Eiskristalle während des Frostens die Zellwände sprengen und beim Auftauen nur noch ein matschiges Etwas übrigbleibt.

Wer es trotzdem wagen möchte, schneidet die Tomaten am besten bereits in Stücke und friert sie portionsweise ein. So lassen sie sich später immerhin noch zu Suppe, Tomatensauce oder als Grundlage für einen Pizzabelag einsetzen.

Warum schmeckt Tomatensaft im Flugzeug so gut?

Mit zunehmender Flughöhe sinkt der Luftdruck in der Passagierkabine. Das hat zur Folge, dass die Sauerstoffkonzentration im Blut um mehrere Prozent sinkt und die Nasenschleimhäute beginnen auszutrocknen.

Dadurch verringert sich unser Geruchs- und Geschmackssinn teilweise so beträchtlich, dass Köche für die an Bord servierten Mahlzeiten um bis zu 1/5 mehr Salz, Zucker und Gewürze verwenden als normalerweise üblich. Ansonsten würde das Essen schlicht fade schmecken.

Mit einer Ausnahme: Fruchtige Aromen werden nahezu unverändert stark wahrgenommen. Das ist der Grund, weshalb Tomatensaft (mit einer Prise Pfeffer) zu den beliebtesten Softdrinks auf Flugreisen zählt.

Ist der grüne Tomatenstrunk wirklich giftig?

Alle grünen Teile der Tomatenpflanze enthalten das Alkaloid Tomatidin, welches in hohen Dosen tatsächlich gesundheitsschädlich ist.

Aber keine Sorge, der grüne Strunk von Tomaten kann trotzdem bedenkenlos mitgegessen werden, denn er enthält so geringe Mengen an Tomatidin, dass Sie täglich mehrere Kilos verzehren müssten, um auch nur leichte Auswirkungen zu spüren.

Rezepte mit Tomaten – Impressionen

Diese und noch viele weitere tolle Rezepte rund um Tomaten gibt’s bei Veggie Tobi!

Gesund mit Tomaten – was alles drinsteckt

Bevor wir so richtig mit dem Guten loslegen, was Tomaten aus ernährungsphysiologischer Sicht alles zu bieten haben, erst einmal, was ihnen fehlt: Kalorien!

Die kleinen Geschmacksbomben bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser – und das macht sie zu echten Lieblingen für alle, die auf gesunde Ernährung achten möchten. 100 Gramm Tomaten kommen gerade einmal auf schlanke 18 Kalorien (kcal). Sattessen explizit erlaubt. 🙂

Nicht nur zum Rotwerden – Lycopin

Hinter ihrer appetitlich roten Farbe steckt der zu den Carotinoiden gehörende Pflanzenfarbstoff Lycopin. Dieser soll dank seiner antioxidativen Wirkungen vor Stress schützen und auf diese Weise unsere Immunabwehr stärken. Reife Tomaten enthalten zwischen 4 und 6 mg Lycopin pro 100 g.

Für eine Extradosis Lycopin brauchen Sie kein Kilo Tomaten zu verspeisen – konzentriertes Tomatenmark aus dem Supermarkt genügt völlig. Lycopin ist nämlich hitzebeständig und zersetzt sich deshalb nicht während des Kochens. Das macht auch Pizza und Tomatensauce gesund.

Kleine Vitamin- und Mineralstoffbomben

Daneben sind die Vitamine C, E, das Pro-Vitamin A sowie reichlich Vitamine aus dem B-Komplex vertreten. Aber auch Eisen, Folsäure und viele weitere Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink stecken in den Powerfrüchten.

Tomaten – eine runde Sache

Haben wir Sie in Sachen Tomaten jetzt so richtig auf den Geschmack gebracht? Wundbar!

Dann ganz schnell den Computer ausschalten oder das Smartphone beiseite legen und ab zum nächsten Gemüsehändlers Ihres Vertrauens! 🙂


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2019
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