Ein sattgrüner Rasen ist wohl der Traum vieler Gartenbesitzer. Dumm nur, wenn neben den üblichen Unkräutern ein weiterer Feind im Gras lauert, der diesen Traum zum Platzen bringt: Moos!
Moos fühlt sich vor allem an schattigen, leicht feuchten Plätzen wohl. Besonders unter Bäumen und Sträuchern findet es ideale Wachstumsbedingungen und verdrängt die vorhandene Grasnarbe.
Besonders tückisch: Die meisten Moose wachsen auch während der kalten Jahreszeiten in Herbst und Winter. Das bringt ihnen einen großen Vorteil gegenüber Gräsern und anderen Bodendeckern ein, die bei fallenden Temperaturen ihr Wachstum reduzieren oder sogar ganz einstellen.
Unsere Tipps von Experten zeigen Ihnen, wie Sie Ihre heimischen Grünflächen mit wenig Aufwand dauerhaft moosfrei halten können.
Zweimal im Jahr vertikutieren
Während des Jahres sammeln sich auf jeder Rasenfläche abgestorbene Pflanzenteile und Reste des Grasschnitts an, die (wie Schmutz im Teppich) sich mit der Zeit nach unten hin absetzen und ein dichtes Gewirr bilden, welches Luft und Licht vom Boden fernhält.
Für Moose ist ein verfilzter Rasen daher ideal, denn sie lieben es feucht und schattig. Gräser hingegen werden dadurch im Wachstum gehindert, ein weiterer Vorteil für das Entstehen unerwünschter Moosflächen.
Im Frühjahr, am besten direkt nach dem ersten Rasenschnitt, sollten Sie Grünflächen mit einem Vertikutierer mechanisch „belüften“:
Kleine Messer schneiden sich oberflächlich durch die Grasnarbe, lockern Rasenfilz und Moose, die sich nach der Prozedur einfach bequem mit einem Rechen entfernen lassen. Bessere Vertikutierer besitzen hierfür Fangkörbe, was eine Menge Arbeitszeit spart.
Zusätzlich zerschneiden Vertikutierer breitblättrige Unkräuter und hemmen so deren Wachstum. Auch die Graswurzeln selbst werden zur Neubildung angeregt, was den Rasen langfristig resistenter gegen Hitze und Trockenheit macht.
Besonders beanspruchten Rasen sollten Sie ein zweites Mal im Spätherbst vertikutieren. In den heißen Sommermonaten ist es jedoch ratsam, auf das Vertikutieren zu verzichten, um die Gräser keinem allzu hohen Stress auszusetzen.
Chemische Moosentferner und Düngemittel
Gegen großflächig vermooste Rasenflächen helfen spezielle Moosentferner auf Basis von Eisen-II-Sulfat. Verwenden Sie diese nach Anleitung des Herstellers. Idealerweise wird der Moosentferner zusammen mit einem Langzeitdünger kombiniert und erzielt so einen zweifachen Effekt:
- Eisen-II-Sulfat lässt Moose binnen Stunden eingehen und verleiht dem Rasen eine sattgrüne Farbe.
- Der Langzeitdünger regt das Wachstum der Gräser an und schließt durch abgestorbene Moose entstandene Lücken (was Unkräutern weniger Chancen zum Ausbreiten gibt).
Tipp: Düngemittel mit einem hohen Anteil an Kalium erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Gräser. Stark phosphathaltige Düngemittel hingegen führen nur zu „Schnellwuchs“ – auch von Unkräutern – und sollten im Rasen besser nicht zum Einsatz kommen.
Kräftig von Moos überwucherte Flächen behandeln Sie am besten ausschließlich mit einem Moosentferner und kratzen das abgestorbene Moos mechanisch heraus. Danach ist eine komplette Neuansaat und die Gabe eines Rasen-Start-Düngers nötig.
Die Ursachen von Moos bekämpfen…
Für eine nachhaltige Moosbekämpfung kommt es darauf an, eine für Moose unattraktive Umgebung zu schaffen. Regelmäßiges Vertikutieren und Düngen sind erste Schritte, aber es ist noch mehr möglich:
- Schwere, verdichtete Böden können Regen nur schwer in tiefere Erdschichten ableiten. Lockern Sie diese mehrmals im Jahr durch Einstreuen von grobem Sand auf und säen danach erneut Rasen an.
- Spezieller Schattenrasen wächst auch an Orten, wo es Gras sonst eher schwer hat: Unter schattigen Bäumen und Sträuchern oder an durch Gebäude dauerhaft beschatteten Flächen.
- Regelmäßiges Rasenmähen (einmal wöchentlich zwischen April und Mitte Oktober) regt das Breitenwachstum der Gräser an und sorgt für eine geschlossene Grasnarbe, die auch viele Unkräuter abhält.
- Führen Sie einen pH-Test des Bodens durch. Liegt dieser unter 5,5 empfehlen Gartenexperten das Ausbringen von kohlensaurem Kalk. Achtung, auch Eisen-II-Sulfat kann den pH-Wert senken.
Einziger Vorteil von Moos im Rasen: Das lästige Mähen entfällt! 🙂
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2021
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