Der Body-Mass-Index (kurz BMI) ist eine Methode zur Klassifizierung des Körpergewichts von Menschen. Dabei wird das Körpergewicht einer Person ins Verhältnis zu ihrer Größe gesetzt.
Im Deutschen spricht man auch vom Körpermasse-Index (KMI) oder der Körpermasse-Zahl (KMZ).
Das Ergebnis (angegeben in kg pro m²) soll helfen, mögliche Risiken von Übergewicht (Adipositas) für den Einzelnen sichtbar zu machen.
So berechnen Sie Ihren Body-Mass-Index (BMI)
Der Body-Mass-Index wird folgendermaßen berechnet:
BMI = Gewicht in Kilogramm / (Körpergröße in Metern)²
Beispiel: Bei einem Erwachsenen von 1,83 Metern Größe und einem Gewicht von 81 Kilogramm ergibt sich ein BMI von 81 / 3,3489 = 24,2 kg/m².
Die Werte von normalgewichtigen Personen liegen zwischen 18,5 kg/m² und 25 kg/m². Niedrigere Werte deuten auf Untergewicht, höhere Werte auf Übergewicht hin.
Allgemeine Gewichtsklassifikation (für Erwachsene)
Körpergewicht (Kategorie) | BMI (kg/m²) |
---|---|
krankhaftes Untergewicht | < 16 |
Untergewicht | 16 bis 18,5 |
Normalgewicht | 18,5 bis 25 |
Übergewicht (Präadipositas) | 25 bis 30 |
Übergewicht (Adipositas Grad I) | 30 bis 35 |
Übergewicht (Adipositas Grad II) | 35 bis 40 |
Übergewicht (Adipositas Grad III) | > 40 |
Aussagekraft des BMI
Grundsätzlich lässt der Body-Mass-Index zumindest grobe Aussagen zum medizinisch definierten Über- bzw. Untergewicht zu. Je höher der BMI, desto stärker steigt im Allgemeinen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Schlaganfälle und andere Krankheitsbilder.
Inwieweit ein durch den BMI festgestelltes Übergewicht aber tatsächlich zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt, ist von weiteren Faktoren abhängig. Dazu zählen unter anderem:
- Alter und Geschlecht
- Ernährungsgewohnheiten und Drogenkonsum (z.B. Rauchen)
- Vorerkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Diabetes)
- familiäre (genetische) Veranlagungen, Lebensumstände
Im Einzelfall ist immer die Person als Ganzes und ihr individuelles Risikoprofil zu betrachten.
Kritikpunkte zum BMI
Genetische Abstammung und Körperbau
Da der BMI den Körperbau nicht berücksichtigt, gilt dieser vor allem bei überdurchschnittlich kleinen bzw. großen Menschen als unzureichendes Kriterium für die Bestimmung von Gewichtsanomalien.
Die in Europa und Nordamerika genutzten BMI-Tabellen zur Risikoabschätzung können nicht unmittelbar auf Menschen anderer Herkunft angewandt werden. So würde bei Personen asiatischer Abstammung der Körperfettanteil unterschätzt, bei Afrikanern hingegen überschätzt.
Amateur- und Leistungssportler, Alter
Betrachten wir einen trainierten Bodybuilder, der 100 kg bei einer Körpergröße von 1,80 m auf die Waage bringt. Er gilt mit einem BMI von 30,9 als übergewichtig. Der Grund: Seine hohe Muskelmasse und die Tatsache, dass Muskeln mehr wiegen als Fett.
Einen ähnlichen Zusammenhang gibt es beim Alter: Ältere Menschen verfügen oft über eine geringere Muskelmasse. Der gefährliche Körperfettanteil würde hier eher unterschätzt (mit anderen Worten: Personen mit einem „normalen“ BMI könnten dennoch risikobehaftet sein).
Verteilung des Körperfetts
Studien haben ergeben, dass selbst bei krankhaftem Übergewicht das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen von Person zu Person nicht immer gleich ist: Im Bauchraum abgelagertes Fett wirkt sich beispielsweise stärker auf den Stoffwechsel aus und gilt daher als entsprechender Risikofaktor.
Diesen kann man selbst durch Messen des eigenen Bauchumfangs grob abschätzen:
Dazu wird ein Maßband mittig zwischen Beckenkamm und unteren Rippenbogen einmal um die Taille geführt, also leicht oberhalb des Bauchnabels. Das Maßband sollte locker anliegen. Gemessen wird nach leichtem Ausatmen (Bauchmuskulatur nicht anspannen, während der Messung gerade stehen).
Bei Männern gilt ein Bauchumfang größer 102 cm als gesundheitlich bedenklich, bei Frauen ab 88 cm.
Fazit
Der Body-Mass-Index kann bei der Einschätzung helfen, ob eine krankhafte Gewichtsanomalie vorliegt.
Das individuelle Gesundheitsrisiko lässt sich allein damit jedoch nicht bestimmen. Im konkreten Einzelfall empfiehlt sich die Abklärung eventueller Risikofaktoren durch medizinisches Fachpersonal.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2023
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