„Ohne Moos nix los!“ – behauptet der Volksmund und hat natürlich ganz recht.
Nur wer seine Mäuse zusammenhält, hat am Monatsende mehr Schotter übrig und kann sogar noch einiges an Knete für später beiseite legen. Eine durchdachte Finanzplanung ist also keine brotlose Kunst, sondern finanziert auch das ein oder andere Stück Kuchen. 🍰
So… genug der Kalauer und Redewendungen. Es geht immerhin ums hart verdiende Geld und da hört der Spaß bekanntlich auf.
Oder fängt gerade erst an. Wenn Sie nämlich unsere fünf goldenen Geld-Gebote befolgen, können Sie aus jedem Euro vielleicht noch ein paar Cent mehr herausholen. Und das macht dann bestimmt Freude! 🙂
Gebot 1 – Haushaltsbuch führen
Besonders junge Menschen mit dem ersten eigenen Hausstand überschätzen oft ihre finanziellen Möglichkeiten und wundern sich über das verfrühte Geldende zur Monatsmitte.
Aber auch bereits erfahrene Haushalte können profitieren. Oft sind es nämlich kleine Ausgaben, die sich auf Dauer summieren, im Alltag jedoch sonst kaum auffallen.
Vorgedruckte Haushaltsbücher erhalten Sie in Schreibwarengeschäften und Online-Shops. Etwas moderner erledigen Sie diese Aufgabe mit diversen Smartphone-Apps und Computerprogrammen als digitale Alternativen.
Und wer es ganz einfach haben möchte, führt eine simple Liste: Links Einnahmen, rechts Ausgaben. Am Monatsende ziehen Sie Bilanz und prüfen die einzelnen Positionen.
Gebot 2 – Notgroschen anlegen
Kaputte Waschmaschine, selbstverschuldeter Autounfall oder ein anderer finanzieller Engpass – für unvorhergesehene Ausgaben sollte immer eine Rücklage vorhanden sein, damit man in solchen Fällen fest angelegtes Kapital nicht angreifen oder gar einen Kredit aufnehmen muss.
Finanzexperten empfehlen – je nach Haushaltsgröße – zwischen zwei und drei Monatsgehälter beispielsweise auf ein jederzeit verfügbares Tagesgeldkonto zurückzulegen. So gibt’s auch noch ein paar Zinsen obendrauf.
Wichtig: „Not“groschen heißt für „Not“zeiten!
Darunter fällt weder das Release der neuesten Spielkonsole noch das eigentlich unbezahlbare Designerkleid im Schaufenster. Hier hilft dann eher Gebot Nummer drei!
Gebot 3 – regelmäßig Sparen
Wer – wie die meisten – von einem festen Einkommen lebt, kann sich eigentlich keine großen Sprünge finanzieller Natur erlauben. Aber auch viele kleine Hüpfer bringen einen ans Ziel.
Klingt komisch, sollte es auch, ist aber trotzdem wahr. Es geht ums Sparen – und zwar möglichst regelmäßig. Selbst mit 25 € monatlich kommen im Lauf der Zeit schnell ein paar Kröten zusammen.
Überlegen Sie vorab, wann Sie welche Summe benötigen. So können Sie Ihre monatliche Sparrate anpassen bzw. im Realitäts-Check einschätzen, welche Ausgabe zu welchem Zeitpunkt möglich ist.
Kurzfristiges Finanzpolster schaffen
Sparen gilt ja bekanntlich als die halbe Vorfreude beim Kaufen! 🙂
Wenn Sie sich also etwas leisten möchten, das eigentlich über Ihrem Budget liegt, dann legen Sie doch regelmäßig einen kleinen Betrag auf die hohe Kante:
Entweder stecken Sie das Geld bar in ein klassisches Sparschwein oder zahlen auf ein Tagesgeldkonto ein. Letztere sind in den allermeisten Fällen kostenlos und werfen sogar ein paar Zinsen ab.
Mittel- und langfristiges Sparen
Möchten Sie „für später“ eine Rücklage bilden, dann sind ETFs oft eine gute Wahl. Dabei handelt es sich um börsennotierte Indexfonds, die einen Wertpapierindex wie den DAX oder den MSI World abbilden.
ETF ist die Kurzform von „Exchange Traded Fund“ (auf Deutsch „börsengehandelter Fonds“).
Solche Anlagen lohnen sich in vielen Fällen für Gelder, die Sie erst wieder mittelfristig (also frühestens nach vier bis sechs Jahren) benötigen. Um das Risiko weiter zu minimieren, bieten sich beispielsweise Anlageprodukte mit einem Aktien-/Anleihen-Verhältnis von 50:50 an.
Besonders interessant sind hier die Pauschalangebote einiger Online-Broker, die bereits ab 0,48 % jährlicher Verwaltungsgebühr all-inclusive derartige Produkte im Portfolio haben.
Gebot 4 – mit Bargeld bezahlen
In Zeiten von Kreditkarten und kontaktlosem Zahlen via Smartphone klingt das fast wie ein Rückschritt. Aber es schadet trotzdem nicht, immer ein paar Euro Bares zu Hause und im Portemonnaie zu haben.
Erstens klappt das elektronische Zahlen nicht immer reibungslos. Ausfälle bei technischen Dienstleistern oder schlicht ein defektes Bezahlterminal im Laden, schon steht man als Kunde dumm da.
Zweitens hilft das Zahlen mit Bargeld, seine Ausgaben im Blick zu halten. Vor allem, wer gerne einmal über die Stränge schlägt und mehr ausgibt, als eigentlich vorhanden ist, kann sich so selbst kontrollieren.
Und mal ehrlich… muss man die vier Euro nochwas beim Bäcker wirklich mit Karte bezahlen?
Gebot 5 – Kontoauszüge monatlich prüfen
Wer unser erstes Gebot befolgt, tut es sowieso. Falls Sie aber keine Lust auf ein Haushaltsbuch haben, dann sollten Sie zumindest einmal im Monat sich die Zeit nehmen, Ihre Kontoauszüge Position für Position durchzugehen.
- Sind alle Zahlungen korrekt verbucht?
- Wäre es mal wieder an der Zeit, sich von zu teuren Verträgen zu trennen (z.B. Strom, Gas, Versicherungen)?
- Was blieb am Monatsende übrig? Wo gäbe es noch Sparpotential?
Denken Sie auch daran, dass die Widerspruchsfrist für ungerechtfertigte Lastschriften bei acht Wochen liegt. Danach können Sie diese nicht mehr rückgängig machen.
Bei offensichtlichen Fehlbuchungen gilt eine Frist von sechs Wochen ab Rechnungsabschluss (dieser entspricht nicht dem Zeitpunkt der Auszugserstellung!).
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2024
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