„Endlich Sommer!“ – sobald die ersten Sonnenstrahlen es zulassen, zieht es die meisten von uns nach draußen: Sei es zu einem entspannten Einkaufsbummel in die Stadt, zum Relaxen an den Strand (alternativ tut es natürlich auch der Baggersee) oder zum Sport im Freien.
Eines haben jedoch all diese Freizeitaktivitäten gemeinsam: Das Risiko eines Sonnenbrands lauert neben jedem Sonnenschirm! Gut zu wissen, wie man sich davor schützt und was im Fall der Fälle zu tun ist.
Kleidung schützt vor UV-Strahlen
Tragen Sie deshalb im Sommer immer lockere, lange Kleidung aus möglichst dicht gewebten Stoffen sowie Hüte mit breiter Krempe oder Schildmützen (zum Beispiel Baseball-Caps).
Damit Sie nicht ins Schwitzen geraten, bieten sich atmungsaktive, natürliche Materialien wie Leinen, Baumwolle oder moderne Synthetikfasern an. Letztere saugen besonders viel Feuchtigkeit von der Haut auf und leiten diese kontrolliert nach außen weiter.
Wie hoch der individuelle Schutz Ihres Lieblings-Shirts ist, hängt übrigens weniger von dessen Farbe und anderen modischen Attributen ab, sondern vielmehr von der Dichte des Gewebes. Hier gilt: Je dichter (also lichtundurchlässiger), desto höher die Schutzwirkung.
UV-Schutzkleidung – wirklich sinnvoll?
Im Handel werden spezielle „Sonnenschutztextilien“ angeboten, die aus speziellen Materialien bestehen, welche einerseits einen guten Tragekomfort bieten, andererseits effizient vor UV-Strahlung schützen.
Idealerweise sollten diese Kleidungsstücke einem der folgenden Standards entsprechen:
- AS/NZS 4399:1996 (Australien, Neuseeland)
- EN 13758-1 (Europa)
- UV-Standard 801
Unser Tipp: Orientieren Sie sich am UV-Standard 801, da dieser nicht nur besonders strenge Kriterien ansetzt, sondern auch Tests an feuchten und gedehnten Stoffen beinhaltet. Dieser bildet damit die üblichen Szenarien eines typischen Sommertags in realistischer Weise ab.
Ob sich die teure Anschaffung lohnt, hängt im wesentlichen davon ab, wie häufig und wie lange Sie bei praller Sonne unterwegs sind. Wer draußen arbeitet oder zu den echten Sonnenanbetern gehört, für den zählt natürlich jedes Quäntchen an Extraschutz. Ansonsten ist es eher ein „nice-to-have“.
Sonnencreme und kosmetischer Schutz
Ob als Lotion, Gel, Creme oder ganz bequem als Spray zum Aufsprühen – Sonnenschutzmittel gibt es in zig Varianten und für jeden Hauttyp!
Doch während Sonnencremes & Co. für den Urlaub im sonnigen Süden zum alltäglichen Begleiter zählen, werden sie zu Hause gerne vergessen. Dabei ist auch in unseren gemäßigten Breitengraden die Anwendung nicht nur sinnvoll, sondern ein absolutes Muss!
Einmal aufgetragen, blocken die in den Mitteln enthaltenen UV-Filter das auf die Haut eintreffende ultraviolette Sonnenlicht (bzw. reduzieren dessen Wirkung) und sorgen so für ungetrübten Sonnenspaß!
Je höher, desto besser – der Lichtschutzfaktor (LSF)
Zumindest für eine gewisse Zeit… ausschlaggebend für die Dauer der Schutzwirkung ist der sogenannte Lichtschutzfaktor, manchmal auch Sonnenschutzfaktor genannt.
Auf der Produktpackung ist diese Angabe meist mit LSF oder SSF abgekürzt, gefolgt von einer Zahl. Man unterscheidet die gängigen Lichtschutzfaktoren:
- Niedrig (LSF 5 bis LSF 10)
- Mittel (LSF 15 bis LSF 25)
- Hoch (LSF 30 bis LSF 50)
- Sehr hoch (LSF 50+)
Die Zahl hinter der Abkürzung gibt den Faktor an, um den sich nach Auftragen des Mittels die Zeit verlängert, die Sie bedenkenlos in der Sonne verbringen können.
Ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 lässt Sie die Sonne also 30mal länger genießen als ohne Schutzmaßnahmen. Doch wie lange ist nun dreißig Mal länger wirklich?
Eine individuelle Sache – die Eigenschutzzeit der Haut
Als Basis zur Berechnung dient die Eigenschutzzeit Ihrer Haut. Diese ist stark von Ihrem individuellen Hauttyp abhängig und berechnet sich wie folgt:
- Hauttyp 1 – nordisch / sehr hell: 5 bis 10 Minuten
- Hauttyp 2 – keltisch / hell: 10 bis 20 Minuten
- Hauttyp 3 – mitteleuropäisch / mittelhell: 20 bis 30 Minuten
- Hauttyp 4 – mediterran / tan: 30 bis 40 Minuten
- Hauttyp 5 – dunkel / braun: 40 bis 60 Minuten
- Hauttyp 6 – afrikanisch / schwarz: 60 bis 120 Minuten
Die Eigenschutzzeit ist die tägliche Zeitspanne, in der Sie sich regelmäßig und ohne Schutzvorkehrungen intensiver Sonnenstrahlung aussetzen dürfen, ohne dass Ihre Haut dabei Schaden nimmt.
Es gilt also folgende Rechenformel:
Lichtschutzfaktor * Eigenschutzzeit = Schutzwirkung in Minuten
In unserem Beispiel könnte ein Mensch mit mitteleuropäischem Hauttyp (3), der eine Sonnencreme mit LSF 30 nutzt, zwischen 600 und 900 Minuten in der Sonne verbringen (30*20 = 600 bzw. 30*30 = 900). Das sind immerhin zwischen zehn und fünfzehn Stunden – genug für einen Tag!
Dieser maximale Schutz gilt jedoch nur, wenn Sie sich strikt an die Anwendungsempfehlungen des Herstellers halten und das Sonnenschutzmittel in ausreichender Menge auftragen sowie gut auf der Haut verteilen. Nach starkem Schwitzen oder dem Sprung in den Swimmingpool muss meist erneut eingecremt werden, um die Wirkung aufrecht zu erhalten.
Wichtig: Ein mehrmaliges Auftragen des Sonnenschutzmittels verlängert nicht die Dauer des UV-Schutzes! Ihre Haut braucht nach einem ausgiebigen Sonnenbad unbedingt eine gewisse Zeit zur Regenerierung.
Ist passiert: Sonnenbrand! Was jetzt hilft…
Raus aus der Sonne!
Als erste Maßnahme sollten Sie die Belastung Ihrer Haut mit UV-Strahlen umgehend reduzieren. Das heißt also: Sonnenschirm aufspannen (ab in den Schatten!) und lange, luftige Kleidung tragen.
Kühlen, kühlen, kühlen
Umschläge mit kaltem Wasser lindern die Reizung und sorgen außerdem für ein schnelleres Abkühlen der betroffenen Hautpartien. Halten Sie dazu ein Handtuch unter fließend kaltes Wasser und wringen es vor der Anwendung leicht aus.
Auch einige Eiswürfel, die in einen Waschhandschuh gefüllt oder in ein Frottee-Tuch gewickelt werden, eignen sich ideal zur Kühlung. Achten Sie jedoch darauf, die Eiswürfel nicht direkt mit der Haut in Kontakt zu bringen, da sonst Erfrierungen die Folge sein können.
Beruhigende Cremes und Lotionen
In Apotheken und Drogerien finden Sie eine große Auswahl an Hautpräparaten mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, die leicht kühlend wirken und die natürliche Regeneration der Haut unterstützen.
Bei leichten Schmerzen helfen entzündungshemmende Mittel mit Hydrokortison.
Wichtig: Bei starken Schmerzen oder länger anhaltenden Reizungen, plötzlichen Kopfschmerzen, Schwindel oder gar Fieber, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen! Sie könnten unter einem Sonnenstich oder Hitzekollaps (Hitzschlag) leiden, der behandlungsbedürftig ist.
☀️☀️☀️ Wir wünschen viel Spaß in der Sonne! ☀️☀️☀️
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juli 2021
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