Das regelmäßige Waschen der Hände ist nicht nur eine Frage des persönlichen Wohlbefindens. Händewaschen verhindert effizient die Übertragung von Viren, Bakterien und Krankheitskeimen.
Dasselbe gilt für die antibakterielle Händedesinfektion. Sie dient zwar nur bedingt dem Entfernen auf der Haut haftender Schmutzpartikel, stellt jedoch eine der wichtigsten Methoden zur Infektionsprävention dar und gehört deshalb vor allem im medizinischen Bereich zum Standard.
Allerdings können sowohl das häufige Händewaschen mit Wasser und Seife als auch die Nutzung von Desinfektionsmitteln das natürliche Gleichgewicht der Haut durcheinanderbringen und ihre Schutzfunktion stören. Die Haut wirkt trocken, wird spröde und am Ende sogar rissig.
Die Haut – Stopp-Schild unseres Körpers
Die Haut ist nicht nur das größte Organ des menschlichen Körpers, sie dient ihm auch als natürliche Barriere vor negativen Umwelteinflüssen. Das gilt besonders für ihre äußere Schicht, die Epidermis:
Sie steht sozusagen als Bollwerk an vorderster Front, wenn es darum geht, in die Haut eindringende Giftstoffe und Krankheitserreger zu stoppen. Ein Grund mehr, bei häufigem Händewaschen die Hautpflege nicht zu vernachlässigen.
Wie kann man strapazierte Haut pflegen?
Hautpflege fängt schon beim Händewaschen an
Eine sanfte Reinigung ist das A und O für gesund wirkende Haut. Verwenden Sie am besten feste Seifen (Stückseifen) auf Basis pflanzlicher Öle. Die Deklaration der Inhaltstoffe verschafft hier Klarheit. Pflanzliche Öle und Fette werden dort beispielsweise unter den folgenden Bezeichnungen geführt:
- Sodium Cocoate (auf Basis von Kokosöl)
- Sodium Palmate (auf Basis von Palmöl)
Bei beiden waschaktiven Substanzen handelt es sich um Tenside pflanzlichen Ursprungs.
Hände weg – im wahrsten Sinn des Wortes – von tierischen Bestandteilen (z.B. Sodium Tallowate, meist auf Basis von Rindertalg). Ihre Nutzung wäre nicht nur ethisch absolut unvertretbar, manche davon können auch aggressiver als ihre pflanzlichen Pendants wirken.
Wer häufig Hände wäscht oder allgemein zu trockener Haut neigt, sollte ein rückfettendes Seifenstück wählen. Dieses enthält höhere Anteile von unverseiften Ölen und Fetten, die bereits während der Reinigung pflegend wirken und das Austrocknen der Haut vermindern.
Stichwort Flüssigseife
Flüssigseifen sind per se ebenso geeignet wie ihre festen Kollegen.
Allerdings neigen viele dazu, von Flüssigseifen mehr als notwendig zu nutzen. Das strapaziert unnötigerweise den natürlichen Schutzmantel der Haut. Nach dazu sind Stückseifen oft preiswerter.
Abtrocknen nicht vergessen
Nach dem Händewaschen heißt es: Gründlich abtrocknen!
Am besten mit einem flauschigen Baumwollhandtuch aus saugfähigem Frottee-Stoff. Mikrofaser besitzt zwar einen zusätzlichen Reinigungseffekt, entzieht der Haut jedoch verstärkt Fett und kann so trockenen Hautpartien noch weiter zusetzen.
Pflegerituale nach dem Händewaschen…
Mehrmals täglich, zumindest aber morgens und abends, sollten Sie Ihren Händen eine besondere Pflege gönnen: Und zwar in Form einer guten Handcreme, die Sie sanft in die Haut einmassieren.
Die Auswahl an Pflegeprodukten ist schier überwältigend. Wählen Sie am besten eine Handcreme mit beruhigenden Eigenschaften, beispielsweise mit Kamillenextrakt, Dexpanthenol und Bisabolol.
Besonders reichhaltige Cremes eignen sich weniger für die Anwendung an den Händen, da sie einen fettigen Film hinterlassen, mit dem man lange „außer Gefecht gesetzt“ ist (oder auf allen berührten Gegenständen hässliche Fingerabdrücke hinterlässt).
Menschen die unter besonders empfindlicher Haut leiden, sollten möglichst auf zugesetzte Farb- und Duftstoffe verzichten. Insbesondere künstliche Emulgatoren und Konservierungsmittel bringen unter Umständen mehr Schaden als Nutzen.
Auch bei Handcremes gilt: Keine Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen kaufen! Im Zweifelsfall sollte man direkt beim Hersteller nachfragen oder gleich Alternativen in Betracht ziehen.
Handcremes richtig anwenden
Achten Sie beim Auftragen darauf, die Creme sanft in die Haut einzumassieren. Vor allem zwischen den Fingern und im Bereich der Nägel.
Nach dem Eincremen müssen die Pflegekomponenten ausreichend Zeit bekommen, um in die Haut einzudringen und ihre Wirkung zu entfalten. Den besten Effekt erzielen Sie daher kurz vor dem Zubettgehen oder wenn Sie morgens „gestiefelt und gespornt“ das Haus verlassen.
Tipp: Überschüssige Handcreme nicht ungenutzt abwischen, sondern an den Ellbogen verteilen. Deren Haut ist ständig in Bewegung und freut sich bestimmt auch über ein bisschen Pflege.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Mai 2020
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