Viele Staaten haben im Zuge der Coronavirus-Pandemie strikte Ausgangsbeschränkungen erlassen. Damit soll die Infektionsrate verlangsamt und ein Kollaps der Gesundheitssysteme verhindert werden.
So sinnvoll diese Maßnahmen auf den ersten Blick wirken, so belastend können sie für den Einzelnen sein. Soziale Kontakte sind für viele Menschen essentiell und es fällt ihnen deshalb schwer, für Tage oder gar Wochen auf zwischenmenschliche Beziehungen zu Freunden und Bekannten zu verzichten.
Psychische Auswirkungen einer Quarantäne
Hinzu kommen allgemeine Stressfaktoren, beispielsweise die Sorge über einen möglichen Jobverlust, längerfristige Arbeitslosigkeit und damit einhergehende finanzielle Zukunftsängste. Und man muss nicht klaustrophobisch veranlagt sein, um den Gedanken befremdlich zu finden, die eigenen vier Wände nur noch in begründeten Ausnahmefällen verlassen zu dürfen.
Kein Wunder also, dass sich über kurz oder lang so etwas wie der Quarantäne-Blues bemerkbar macht, auf den jeder individuell reagiert. Sei es durch ein gesteigertes Maß an Aggressivität oder zunehmend gedrückte Stimmung und negative Gedanken.
Schlußendlich werden Lebensfreude und Lebensqualität beeinträchtigt. Im schlimmsten Fall entstehen durch den andauernden Entzug sozialer Kontakte Depressionen oder anderweitige psychische Störungen, die weit über die eigentliche Quarantäne hinweg Auswirkungen zeigen.
Damit es gar nicht soweit kommt, haben wir im folgenden einige Tipps vorbereitet. Diese sollen Ihnen dabei helfen, eine Corona-Isolation psychisch gesund zu überstehen.
Tipp 1: Strukturieren Sie Ihren Alltag!
Frei nach dem Motto „Ordnung muss sein!“ sollten Sie zu Hause nicht im Gammellook auf dem Sofa lümmeln. Ziehen Sie sich an, setzen Sie sich für den Tag realistische Aufgaben und gehen diese aktiv an.
Beziehen Sie Ihre Mitbewohner und Familie in diese Strukturen durch gemeinsame Aktivitäten ein. Das macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für ein starkes Wir-Gefühl.
Eine gute Idee ist es, den Kontakt mit Freunden und Verwandten per Telefon oder Videochat aufrecht zu erhalten. Am besten verabreden Sie sich regelmäßig zu festen Zeiten zu einer kleinen Talkrunde. Gerne auch bei Kaffee und Kuchen!
Tipp 2: Konsumieren Sie Nachrichten nur gezielt!
Die ständige Verfügbarkeit tausender Nachrichtenquellen im Internet verleitet dazu, sich regelrecht „in Rage“ zu lesen. Doch ständiger Konsum von vermeintlich aktuellen Entwicklungen verunsichert oft mehr, als dass er für Klarheit sorgt.
Nutzen Sie stattdessen ein oder zweimal täglich Nachrichten aus verlässlichen Quellen, beispielsweise von den großen Nachrichtenagenturen, der WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder dem in Deutschland ansässigen Robert-Koch-Institut (RKI).
Auch Info-Magazine wie DigitalLifestyle halten Sie über die Corona-Pandemie auf dem Laufenden. Und ganz nebenbei können Sie sich mit anderen spannenden Themen ablenken.
Tipp 3: Gehen Sie Beschäftigungen nach!
Mit dem Handy daddeln oder stundenlanges Fernsehen wird auf Dauer nicht nur langweilig, sondern steigert sogar das Frustpotential. In Zeiten räumlicher Bewegungseinschränkungen ist es umso wichtiger, auf regelmäßige körperliche wie geistige Aktivitäten zu achten!
Endlich Zeit für Lieblings-Hobbys…
Welche Freizeitbeschäftigungen mussten Sie bislang aus Zeitgründen ad acta legen? Jetzt ist die Gelegenheit, selbige beim Schopf zu packen und einstige liebgewonnene Hobbys aufs Neue anzugehen:
Ob Sie nun die verfügbare Zeit nutzen, endlich den Fremdsprachenkurs anzufangen, mal wieder Musikunterricht zu nehmen (beides geht prima online!) oder schlicht mit Lappen und Glasreiniger bewaffnet das Bad zu putzen, liegt ganz bei Ihnen.
Haustierbesitzer haben es besonders leicht, denn das Spazierengehen mit Hunden (unter Beachtung der Ausgangsbeschränkung) bleibt ein tägliches Ritual, das gerne – auch zur Freude des Vierbeiners – zeitlich ausgedehnt werden darf.
Und niemand braucht auf sportliche Aktivitäten zu verzichten. Indoor wie Outdoor ist einiges möglich: Gymnastik und Meditation steigern das Wohlbefinden, Joggen bringt den Kreislauf in Schwung und beugt zahlreichen „Zivilisationskrankheiten“ vor.
Setzen Sie sich jedoch nicht selbst unter Zugzwang. Nur wenn Sie Spaß bei der Sache haben, wirkt sich diese auch positiv auf Ihre Psyche aus!
Tipp 4: Schaffen Sie sich kleine Freiräume!
Selbst der tollste Ehepartner und die allerliebsten Kinder können einem nach einiger Zeit gehörig auf die Nerven fallen. Spüren Sie bereits eine leichte Gereiztheit? Dann heißt es jetzt gegensteuern…
Gönnen Sie sich hin und wieder eine kleine Auszeit! Es ist kein Zeichen von Egoismus, mal hinter sich die Zimmertür abzuschließen und ein Buch zu lesen oder eine Stunde ungestört Musik zu hören.
Jeder hat das Recht auf ungestörte Privatsphäre. Und mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme, kann man dies auch auf eingeschränktem Raum ermöglichen.
Tipp 5: Am allerwichtigsten… denken Sie positiv!
Selbst wenn es ein bisschen nach Küchenpsychologie klingt, es funktioniert: Positives denken hilft! 🙂
Krisenzeiten bieten auch immer wieder Chancen, private wie berufliche. Versuchen Sie also, das Positive in den Vordergrund zu rücken und die entstandenen Möglichkeiten für sich auszuloten.
Schlafen Sie jeden Tag mit einem positiven Gedanken ein: An das Gute, was die Zukunft für uns alle bereithalten wird. Diese Form der Selbstmotivation hilft, das eigene Ich zu stärken. Probieren Sie es aus! 🙂
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2020
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