Herbstzeit – wenn es darum geht, den eigenen Garten für den kommenden Winter fit zu machen, sind Hobbygärtner jetzt noch einmal besonders gefordert. Da gehört gute Planung einfach dazu.
Im folgenden haben wir deshalb eine Liste der wichtigsten Aufgaben zusammengestellt, die Sie unbedingt vor Wintereinbruch in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse und dem Balkon erledigen sollten.
Schnipp-schnapp und ab: Rückschnitt
Ab Oktober dürfen Sie endlich wieder die Heckenschere aus dem Schuppen herauskramen. Hecken, Sträucher aber auch Bäume lassen sich nun ordentlich in Form bringen.
Frostempfindliche Pflanzen sollten erst im zeitigen Frühjahr geschnitten werden. Das gilt auch, falls Sie in einer Gegend mit besonders strengen Wintern leben.
Entfernen Sie abgestorbene Zweige und Äste sowie durch Pilz- oder Schädlingsbefall geschwächte Pflanzenteile. Das verhindert außerdem eine weitere Ausbreitung der Krankheit auf benachbarte Kulturen.
Die beste Schnittzeit für Rosen (egal ob Beetrosen, Kletterrosen, Edelrosen oder Strauchrosen) ist ab der Forsythienblüte im Frühling, zwischen den Monaten März und Mai.
Jeder Halm zählt: Rasenpflege
Regen, Schnee und Kälte… der Winter bedeutet für jeden Rasen Stress pur. Umso wichtiger ist es, im Herbst dem grünen Gartenteppich eine ordentliche Wellness-Kur zu gönnen:
Der letzte Rasenschnitt sollte Ende Oktober, Anfang November erfolgen. Den Rasen dabei ruhig etwas kürzer mähen, da er vor Wintereinbruch noch etwas nachwächst.
Anschließendes Vertikutieren bzw. Lüften entfernt abgestorbenes Gras, Moos und viele Unkräuter. Außerdem durchlüftet es die Grasnarbe und bietet so Moos und Schadpilzen bei nasskalter Witterung weniger Angriffsfläche.
Eine Portion hochwertiger Herbstdünger (z.B. ein Langzeitdünger mit hohem Kaliumanteil und reduziertem Stickstoffgehalt) gibt dem Rasen für die kommende Saison genügend Kraft.
Es versteht sich von selbst, dass Laub auf Rasenflächen unbedingt entfernt werden sollte; darunter bildet sich im Winter nämlich nur allzu leicht Schimmel, der zusammen mit fehlendem UV-Licht dem Rasen schweren Schaden zufügt. Das Ergebnis wären kahle, von Moos überwucherte Stellen.
Die alten Blätter aber nicht wegwerfen: Türmen Sie das Laub etwas abseits zu einem großen Haufen auf; so finden Insekten und kleinere Tiere in der kalten Jahreszeit einen gemütlichen Unterschlupf.
Lesetipp: So machen Sie Ihren Rasen winterfest
Ab in’s Winterquartier: Kübelpflanzen
Sobald die Temperaturen dauerhaft die Grenze von 10 °C unterschreiten, ist es höchste Zeit, Kübelpflanzen zurück in das Gewächshaus, den Wintergarten oder die Wohnung zu holen.
Sie sollten die Pflanzen vorab unbedingt auf Schädlingsbefall kontrollieren, da sich diese in der warmen Umgebung explosionsartig vermehren könnten.
Tipps für winterharte Kübelpflanzen
Topf- und Kübelpflanzen, die im Freien überwintern, stellen Sie am besten auf einen Holzklotz oder eine mehrere Zentimeter dicke Platte aus Styropor. Das Pflanzgefäß sollte mit Vlies oder Luftpolsterfolie gut eingepackt werden. Das verhindert effektiv Kälteschäden an den Wurzeln.
Denken Sie auch daran, Kübelpflanzen im Winter selten, aber regelmäßig zu gießen – viele Pflanzen leiden nämlich weniger unter den niedrigen Temperaturen, sondern vielmehr unter einer mangelnden Wasserversorgung.
Gut einpacken: Frostschutz für empfindliche Pflanzen
Frostempfindliche Gewächse sowie grundsätzlich alle Neubepflanzungen im ersten Jahr müssen nun gut eingepackt werden:
Dafür empfiehlt sich ein atmungsaktiver Winterschutz aus Jutegewebe oder Kokosfasern, der mehrmals um Stauden und Sträucher gewickelt wird. Dieser hält einerseits Wind und Kälte ab, gibt aber andererseits den Pflanzen die Möglichkeit, nach Regengüssen schnell wieder zu trocknen.
Auch um die Wurzelbereiche locker gesteckte Tannenzweige wirken wind- und kälteabweisend. Und eine später auf den Zweigen liegende Schneeschicht dämmt zusätzlich.
Weniger empfehlenswert ist Luftpolsterfolie. Zwar bietet sie einen hervorragenden Kälteschutz, doch kann es schnell zur Bildung von Schimmelpilzen kommen, welche der Pflanze am Ende einen größeren Schaden zufügen, als es der Winterfrost je geschafft hätte.
Großer Umzug: Gartenmöbel einmotten
Viele Hersteller werben mit verheißungsvollen Attributen wie „wetterfest“, „frostsicher“ und „ganzjahresgeeignet“ – wenn jedoch die Möglichkeit besteht, sollten Sie Gartenmöbel regen- und schneegeschützt verwahren; am besten in einer Scheune oder in der Garage.
Als Alternative bietet sich an, Gartenmöbel mit einer reißfesten Plane abzudecken. Reinigen Sie die Möbel vor der Winterruhe, denn durch das Gewicht von Schnee, Eis und Wasser können kleine Fremdkörper wie Sand und Staub, die zwischen Plane und Möbeloberfläche gelangen, hässliche Kratzer hinterlassen.
Wasser marsch: Regentonnen, Springbrunnen & Co.
Wasser dehnt sich im gefrorenen Zustand aus und entwickelt enorme Kräfte, gegen die sogar Beton und Stein machtlos sind.
Ärgerlich, wenn man im Frühjahr feststellen muss, dass Regentonnen und im Garten verlegte Wasserleitungen Frostschäden davongetragen haben. Sie sollten deshalb alle Wasserbehälter und Leitungen entleeren, die bei Kälte einfrieren könnten.
Wer sät, der erntet: Es ist Pflanzzeit
Tulpen, Narzissen, Krokusse – für viele Frühlingsblüher ist ab Ende September die beste Pflanzzeit. Die meisten Blumenzwiebeln können sogar noch bei beginnendem Frost gesetzt werden.
Zu lange sollten Sie jedoch nicht warten, denn wenn der Boden erst einmal gefroren ist, wäre es definitiv zu spät. Und Zwiebeln setzen mit Pickel und Spitzhacke ist ja auch nicht gerade lustig. 😉
Koniferen, Sträucher und andere winterharte Gewächse lassen sich im Herbst zwar grundsätzlich bedenkenlos pflanzen. Das Risiko von Frostschäden ist jedoch hoch, vor allem an exponierten Lagen. Besser ist es, damit bis zum Frühjahr zu warten.
Lesetipp: Pflanzzeit für Frühlingsblüher
Endspurt im Garten – wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei! 🙂
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2018
Wichtig: Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen und rechtlichen Hinweise für diesen Beitrag!