Hortensien – pflanzen, pflegen und vermehren (die besten Tipps)

Was man über Hortensien wissen sollte...

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Hortensien - die beliebten Gartenpflanzen brauchen nur wenig Pflege und blühen den ganzen Sommer lang.
Hortensien - die beliebten Gartenpflanzen brauchen nur wenig Pflege und blühen den ganzen Sommer lang.

Ob streng geometrisch gestalteter Stadtgarten oder malerischer Bauerngarten – mit der „geballten“ Blütenpower der Hortensien möchte sich jeder Garten (und sein Gärtner) gerne schmücken.

Kein Wunder also, dass die in Asien beheimateten Sommerblüher in den letzten Jahren auch bei uns eine kleine Renaissance erlebten.

Wir haben im folgenden die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps für Hortensien zusammengetragen.

Hortensien – ein kleiner Steckbrief

Hortensien stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum sowie den östlichen Teilen Amerikas und kamen Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa.

Insgesamt zählt die Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae) über 70 verschiedene Varietäten, sowohl laubabwerfende wie immergrüne.

Das Spektrum der Blütenfarben reicht dabei von schneeweiß, zart- und dunkelrosa, strahlendem rot bis hin zu sattem violett und intensivem blau.

Die bei uns als Gartenhortensien angebotenen Pflanzen sind meist strauchartig und können unter idealen Bedingungen eine Höhe von zwei Metern und mehr erreichen. Daneben gibt es aber auch Kletterhortensien sowie kleinbleibende Arten als Zimmerschmuck.

Der beste Pflanzort für Hortensien

Grundsätzlich stellen Hortensien wenig Ansprüche an ihr Zuhause:

Hortensien bevorzugen halbschattige und schattige (jedoch keine dunklen) Standorte, kommen aber auch mit sonnigen Lagen gut zurecht.

Ähnlich wie Rhododendren fühlen sich Hortensien in einem leicht sauren, locker-humosigen Boden am wohlsten. Ein geringer Kalkgehalt wird toleriert, ebenso festere Lehmböden.

Geben Sie den Pflanzen ruhig etwas Raum zum Wachsen, nur so kommen die prachtvollen Blütendolden gut zur Geltung: Ein Quadratmeter pro Pflanze sollte es schon sein.

Die Knospen und jungen Blüten dieser Hortensie sind anfangs Grün und erstrahlen später in leuchtendem Weiß.
Die Knospen und jungen Blüten dieser Hortensie sind anfangs Grün und erstrahlen später in leuchtendem Weiß.

Hortensien richtig pflegen

Gießen

Gerade an sonnigen Standorten benötigen Hortensien viel Wasser. Besonders gilt das für Kübelbepflanzungen – vermeiden Sie aber unbedingt Staunässe (beim Bepflanzen an das Ablaufloch denken!).

Hortensien vertragen zwar hin und wieder mal eine kleine Trockenperiode, quittieren dies aber recht schnell mit hängenden Blättern und Blüten. Also am besten immer leicht feucht halten.

Düngen

Geben Sie im Frühjahr, sobald sich die ersten Knospen öffnen, etwas Langzeit-Universaldünger nach Anleitung an die Pflanzen und mischen diesen unter die oberste Erdschicht. So kann der Dünger bei starken Regenschauern nicht abgeschwemmt werden und setzt seine Nährstoffe zudem gleichmäßiger frei.

Ab Ende Juli sollten Sie auf weitere Düngemaßnahmen verzichten, da sich höhere Stickstoffgaben negativ auf die Winterhärte der Pflanzen auswirken.

Herbstdüngung für Hortensien

Dünger mit einem hohen Kalium- und Magnesiumgehalt (Kalimagnesia) stärken die Zellen der Pflanzen, machen sie widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse wie Wind und Starkregen sowie Schädlingen. Auch Kälte wird so besser vertragen.

Achten Sie allerdings darauf, dass der Kali-Dünger keinen oder nur wenig Stickstoff enthält (ggf. kann dieser bereits im Frühjahr zusammen mit dem Langzeitdünger gegeben werden).

Blaue Hortensien – der Trick

Das Wichtigste zuerst: Bitte keinen Alkohol! 😉 Die blaue Blütenfarbe hat nämlich eine andere Ursache:

In welcher Farbe die Blüten einer Hortensie erstrahlen, wird vom pH-Wert des Bodens bestimmt. Denn dieser regelt die Fähigkeit der Pflanze, Aluminiumsulfat aus der Erde aufzunehmen:

Je saurer der Boden, desto mehr Aluminiumsulfat kann aufgenommen werden und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Hortensie blau blüht.

  • pH-Wert zwischen ca. 4 und 5 (leicht saurer Boden): Blaue Blüten
  • pH-Wert ab 5,5 und höher (neutraler oder kalkhaltiger Boden): Violette oder rosafarbene Blüten

Der Gartenfachhandel bietet unter der Bezeichnung „Hortensien-Blau“ Zusatzdüngemittel an, die neben Aluminiumsulfat auch noch weitere Spurenelemente und Nährstoffe enthalten.

Dieser Trick klappt leider nicht mit jeder Hortensie. Beispielsweise werden die meisten weißen Hortensien immer weiß blühen.

Am besten pflanzen Sie blau-blühende Hortensien, die ihre Farbe behalten sollten, in Rhododendron-Erde und gießen diese nur mit kalkarmem Regenwasser.

Formschnitt / Rückschnitt

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) und Tellerhortensien (Hydrangea serrataydrangea, manchmal auch „gesägte Hortensien“) dürfen im Frühjahr nur leicht beschnitten werden. Diese bilden nämlich bereits im Herbst die Knospen für das nächste Jahr aus – wird zuviel entfernt, gibt’s am Ende keine Blüte.

Alle anderen Sorten können Sie radikaler stutzen. Grundsätzlich sollte man es aber bei leichten Formschnitten sowie dem Entfernen alter Blütendolden und abgestorbener Zweige belassen.

So oder so, die ein oder andere Blütendolde darf für einen Blumenstrauß jederzeit stibitzt werden. 🙂

Vermehrung von Hortensien

Hortensien lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren:

Schneiden Sie einige grüne Triebe mit einer scharfen Gartenschere ab. Die Triebe sollten mindestens zwei vollständig ausgebildete Blattpaare besitzen.

Anschließend brauchen Sie die Stecklinge nur in kleine Töpfchen mit Anzuchterde zu stecken und gleichmäßig feucht zu halten. Es dauert etwa zwei bis drei Wochen, bis sich die ersten Wurzeln bilden. Nach zwei Monaten sollten Sie die Stecklinge in größere Töpfe umsetzen.

Die Stecklinge entwickeln sich an halbschattigen Standorten besonders gut; eine direkte Sonneneinstrahlung (Mittagshitze) ist besonders während der Wurzelbildungsphase unbedingt zu vermeiden.

Tipp: Ein Minigewächshaus sorgt für das richtige Klima und beschleunigt das Anwurzeln.

Hortensien überwintern – so klappt’s

Grundsätzlich sind die meisten Arten winterhart, freuen sich aber über einen Windschutz in Form von locker eingesteckten Tannenzweigen. Diese verhindern das Austrocknen durch die kalte, trockene Winterluft und schirmen starke Sonneneinstrahlung ab.

Verholzende Sorten vertragen außerdem niedrigere Temperaturen als solche, deren Stengel das Jahr über grün bleiben. Diese sind also besonders für raue Gegenden und zur Pflanzung in Kübel ideal.

Hortensien in Kübeln sollten Sie an eine windgeschützte Stelle nahe des Hauses rücken und etwa alle ein oder zwei Wochen mit ein wenig Wasser versorgen.

Tipp: Kleiden Sie beim Bepflanzen die Innenwände und Böden der Pflanzgefäße mit ca. 1 cm dicken Styroporplatten aus – das schützt die Wurzeln zusätzlich vor Kälte.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juli 2018
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