WCs, Urinale und Bidets entkalken – diese Hausmittel wirken garantiert

Sich wohlfühlen beim Klospülen...

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Toiletten müssen sauber sein - außen wie innen. Doch Kalk und Urinstein lassen selbst die teuerste Sanitärkeramik alt und schmutzig aussehen. Mit den richtigen Hausmitteln sind selbst festsitzende Verkrustungen kein Problem.
Toiletten müssen sauber sein - außen wie innen. Doch Kalk und Urinstein lassen selbst die teuerste Sanitärkeramik alt und schmutzig aussehen. Mit den richtigen Hausmitteln sind selbst festsitzende Verkrustungen kein Problem.

Ablagerungen von Kalk und Urinstein in Toilettenschüsseln lassen sich kaum vermeiden. Doch werden sie nicht umgehend entfernt, bildet sich im Lauf der Zeit eine hartnäckige Schmutzschicht – und die sieht nicht nur eklig aus, sondern ist auch ein idealer Nährboden für Keime und schlechte Gerüche.

Nicht nur eine Frage der Hygiene

Dicke Ablagerungen beeinträchtigen zudem die Funktionalität der Toilettenspülung: Wasser läuft schlechter ab und es sind mehrere Spülgänge erforderlich. Das geht auf Dauer ordentlich ins Geld!

Aber braucht es wirklich teure chemische Reiniger, um Sanitärkeramik von Kalk, Urinstein und anderen Ablagerungen zu befreien? Im Internet kursieren viele Tipps zu angeblichen Hausmitteln für ein sauberes WC. Wir haben sie getestet – hier unsere Ergebnisse:

WC entkalken – die richtige Vorgehensweise

Die intensive Reinigung einer Toilette braucht einige Zeit:

Beginnen Sie daher am besten abends mit der Reinigung und lassen die Mittel über Nacht einwirken, mindestens jedoch für mehrere Stunden.

Danach spülen und eventuell festhaftende Schmutzreste mit einer Bürste entfernen.

Dicke Schichten aus Kalk und Urinstein, die sich über Jahre angelagert haben, lassen sich meistens im ersten Durchgang nicht vollständig beseitigen. Hier hilft nur eine wiederholte Anwendung.

Extra-Tipp: Je häufiger Sie Ihr WC entkalken, umso geringer der Aufwand! Je nach Wasserhärte und Nutzungsintensität sollten Sie Ihrer Toilette mindestens einmal monatlich diese Wellness-Kur gönnen.

Essigessenz

Der Klassiker unter den Kalklösern ist ganz ohne Zweifel Essigessenz. Diese können Sie in nahezu jedem Supermarkt und jeder Drogerie kaufen.

Während normaler Haushaltsessig etwa 5 % Essigsäure enthält, besteht Essigessenz aus 25 %iger Essigsäure, die bereits binnen weniger Stunden sehr gut Kalk und Urinstein löst.

Die Anwendung von Essigessenz zum Entkalken ist kinderleicht:

  1. Geben Sie etwa 200 ml Essigessenz in das Wasser der Toilette.
  2. Mit einer WC-Bürste verteilen Sie nun die Essigessenz im Becken und lassen die Säure mehrere Stunden (besser über Nacht) wirken. Die Bürste ruhig in der Toilette stehen lassen, dann wird diese ebenfalls mit gereinigt. Von Zeit zu Zeit nachbürsten verbessert das Ergebnis.
  3. Nach der Einwirkzeit eventuelle Schmutzreste abbürsten und spülen. Bei starken Verkrustungen muss der Vorgang unter Umständen mehrmals wiederholt werden.

Extra-Tipp: Um eine bessere Wirkung zu erzielen, schütten Sie ein oder zwei Liter heißes Wasser in die Toilette und geben dann die Essigessenz dazu. Die meisten (unbeschädigten) Sanitärkeramiken sind hitzebeständig, im Zweifel sollten Sie jedoch Rücksprache mit dem Hersteller halten.

Bei empfindlicher Haut ist es empfehlenswert, Handschuhe zu tragen. Ansonsten kann versehentlich auf die Haut gelangte Essigessenz einfach mit viel Wasser abgewaschen werden.

Milchsäure und Zitronensäure

Auch Entkalker auf Basis von Zitronensäure oder Milchsäure leisten exzellente Dienste in der Toilette.

Beide Produktarten finden Sie im Drogeriemarkt in diversen Packungsgrößen als Pulver, Tabs oder flüssiges Konzentrat. Da es verschiedene Stärken gibt, dosieren Sie am besten nach der Empfehlung des Herstellers.

Wie bei Essigessenz lässt sich durch heißes Wasser die Wirksamkeit verstärken.

Backpulver / Natriumhydrogencarbonat

Zwei oder drei Päckchen Backpulver und eine Tasse Essig lösen leichte Verschmutzungen absolut umweltfreundlich. Das im Backpulver enthaltene Natron (Natriumhydrogencarbonat) reagiert mit der Essigsäure unter Bildung von Kohlensäure.

Für einen besseren Reinigungseffekt verwenden Sie reines Natriumhydrogencarbonat. Es ist im Handel auch unter der (eigentlich falschen) Bezeichnung Natron oder als sogenanntes „Backsoda“ erhältlich.

Salzsäure

Wurde die Toilette jahrelang vernachlässigt, kann das Entfernen der Ablagerungen mit den zuvor genannten Hausmitteln ganz schön lange dauern. In diesen Fällen hilft nur noch die Superwaffe Salzsäure!

Salzsäure in einer Konzentration zwischen 25 bis 35 % ist in einigen Drogerien oder bei diversen Online-Händlern in Gebinden ab einem Liter erhältlich (was völlig ausreichend ist).

Für eine kraftvolle Reinigung genügt bereits eine kleine Menge von 20 ml (ungefähr ein Schnapsglas). Diese vorsichtig(!) in die Toilettenschüssel geben, um Spritzer zu vermeiden.

Anders als die zuvor genannten Hausmittel wirkt Salzsäure bereits innerhalb kürzester Zeit. Eine Einwirkzeit länger als dreißig Minuten ist unnötig; die Säure hat dann bereits reagiert, eine bessere Reinigungsleistung pro Durchgang wäre selbst nach Stunden nicht mehr zu erwarten.

Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf.

In manchen Internet-Foren wird behauptet, dass Salzsäure die Keramik angreift. Das ist definitiv falsch. Lediglich bei Rissen in der Sanitärkeramik ist Vorsicht geboten – aber dann dürfte sowieso eine neue Toilette fällig sein und die Reinigung des alten WCs wäre hinfällig.

Vorsicht: Salzsäure ist stark ätzend! Tragen Sie unbedingt säurebeständige Handschuhe (z.B. aus Nitril) und eine dicht schließende Schutzbrille im Umgang mit dieser Chemikalie. Auch sollte während der Einwirkzeit ein Fenster geöffnet werden.

Salzsäure darf nicht mit Metallen in Verbindung kommen, wie beispielsweise Armaturen oder der Befestigung des WC-Deckels. Zum einen beschädigt sie die Oberfläche des Metalls und zum anderen kann bei der Reaktion Wasserstoffgas entstehen.

Geschirr-Reinigungspulver (Gele/Tabs), Chlorbleiche

Kalk entfernen Sie am besten mit säurehaltigen Reinigungsmitteln. Für die Unterhaltsreinigung gibt es aber nichts Besseres, als einen Löffel Geschirr-Reiniger über Nacht in der Toilette einwirken zu lassen.

Dasselbe gilt für Produkte auf Chlorbasis. Auch sie lösen effizient Verschmutzungen aller Art und verhindern, regelmäßig angewendet, zuverlässig die Bildung von Ablagerungen.

Cola?!

Hin und wieder liest man von Cola als Wunderwaffe gegen Kalk und Urinstein, die aufgrund ihres Gehalts an Phosphorsäure und Zitronensäure quasi über Nacht die Toilettenschüssel reinigen soll.

Wir meinen: Cola ist zum Entkalken von Toiletten absolut ungeeignet!

Zwar sind Phosphor- und Zitronensäure sicherlich gute Kalklöser, sie kommen in Getränken jedoch nur in geringen Konzentrationen vor. Im Gegenteil:

Der in Cola enthaltene Farbstoff Zuckerkulör lagert sich nach einiger Zeit am Kalk an, färbt diesen dunkler und macht Verschmutzungen auf diese Weise sogar noch sichtbarer.

Gönnen Sie sich nach getaner Hausarbeit lieber selbst einen kalten Softdrink als kleine Belohnung – für die Toilette ist Cola jedenfalls zu schade (und hilft auch nicht wirklich)!

Und was ist mit dem Spülkasten?

Die Toilette glänzt… jetzt ist der Spülkasten dran! Oder hätten Sie den etwa vergessen?!

Auch dafür eignet sich am besten Essigessenz, da diese einerseits kraftvoll Kalk und Schmutz löst, aber dennoch die in der Mechanik der Spülvorrichtungen befindlichen Materialien schont.

So wird’s gemacht:

  1. Entfernen Sie den Deckel des Spülkastens.
  2. Geben Sie 100 bis 200 ml Essigessenz in den Wasserbehälter.
  3. Nach einer Einwirkzeit von zwei bis drei Stunden – besser über Nacht – können Sie den Deckel wieder aufsetzen und wie gewohnt spülen.

Durch das Entfernen von Kalk und Schmutz verlängert sich die Lebensdauer der mechanischen Komponenten im Spülkasten. Gleichzeitig vermindert Essigessenz die Entstehung unangenehmer Gerüche.

Mit diesen Tipps heißt es schon bald: Sich wohlfühlen beim Klospülen!


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: November 2023
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