Über rothaarige Menschen gibt es ja einige Klischees… welche davon sind wahr, welche nur erfunden… und was fasziniert viele an echten Rotschöpfen? Hier mal ein paar Fakten:
Fast wie ein Lottogewinn
Menschen mit von Natur aus roten Haaren trifft man selten. Nur ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung sind rothaarig (alle anderen helfen mit künstlicher Haarfarbe nach).
Es liegt in den Genen
Verantwortlich für die roten Haare ist das sogenannte „Ginger-Gen“. Dabei handelt es sich um ein Gen namens MC1R, welches bei Rothaarigen inaktiv ist.
Das verhindert die Bildung des braun-schwarzen Pigments Eumelanin, weshalb das rote Pigment Phäomelanin überwiegt. Schwupps, schon hat man (oder frau) rote Haare.
Aber warum ist das so selten? Das Ginger-Gen wird rezessiv vererbt. Damit es zum Tragen kommt, müssen beide Elternteile den Gendefekt besitzen.
Weniger – und trotzdem mehr
Apropos Haare. Rothaarige Menschen tragen davon meist weniger auf dem Kopf:
Während alle anderen mit etwa 120.000 Haaren herumlaufen, kommen Rotschöpfe nur auf durchschnittlich 90.000 Haare. Allerdings wiegt eine dickere Haarstruktur diesen kleinen Nachteil wieder auf.
Andere Haarfarbe? Wird schwierig…
Wer sich als Rothaariger eine andere Haarfarbe zulegen möchte, sollte zu einem spezialisierten Friseur, denn färben ist schwierig (oft muss vorher gebleicht werden). Und stylingmäßig sind rote Haare nur schwer in Form zu bringen. Dafür sind graue Haare meist kein Thema.
Wo rothaarige Menschen leben
Die meisten Rothaarigen stammen aus Irland? Falsch! Der größte Anteil rothaariger Menschen lebt in Schottland (zwischen 12 bis 14 %). Irland landet auf dem zweiten Platz, gefolgt von Wales.
In Deutschland haben Rothaarige einen Anteil von nur zwei Prozent an der Gesamtbevölkerung.
(Kein) Aua
Rothaarige Menschen haben ein anderes Schmerzempfinden: Sie reagieren empfindlicher auf Temperaturunterschiede. Druck- und Stichschmerzen tun ihnen allerdings weniger weh als dem Rest.
Bei einer anstehenden Operation unter Vollnarkose sollte man dem Arzt mitteilen, ob man (echt) rothaarig ist oder nicht – denn Personen mit dem Ginger-Gen reagieren weniger stark auf die üblichen Narkotika und benötigen knapp ein Viertel mehr davon.
Rothaarige Menschen haben eine helle Haut (und viele davon tragen Sommersprossen), die sehr sonnenempfindlich ist. Deshalb müssen sie auf einen ausreichenden Sonnenschutz schon bei wolkigem Wetter achten, um Hautkrebs vorzubeugen.
Rotschöpfe mögen es scharf
Viele Rothaarige vertragen scharf gewürztes Essen besser als Träger anderer Haarfarben. Und – glaubt man einer Umfrage – gehen sie auch beim Kochen ziemlich verschwenderisch mit Pfeffer und Chili um.
Typische Augenfarbe
Aber zurück zur Farbe. Die meisten Rothaarigen haben grüne oder braune Augen. Übrigens, rote Haare und blaue Augen sind die seltenste Kombination beim Menschen.
Blau als Augenfarbe ist da schon gängiger. Dennoch sind lediglich acht bis zehn Prozent aller Menschen blauäugig (im wörtlichen Sinn). Kein Wunder also, dass man die Kombination beider Merkmale so selten findet.
Noch außergewöhnlicher ist eine Heterochromie in Verbindung mit roten Haaren. Als heterochrom bezeichnet man Personen mit zwei verschiedenen Augenfarben (maximal ein Prozent der Menschen).
Konferenz der Rothaarigen
In den Niederlanden findet seit 2007 jeweils Ende August bzw. Anfang September der „Roodharigendag“ („Tag der Rothaarigen“) statt.
Auf diesem Event wird gefeiert und es werden Vorträge sowie Workshops zu spezifischen Themen abgehalten. Inzwischen gibt es auch in Deutschland und in Irland entsprechende Veranstaltungen.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2024
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