Was haben Kaffee-Vollautomaten, Pad- bzw. Kapsel-Maschinen und klassische Kaffeekocher gemeinsam?
Richtig! Irgendwann müssen sie entkalkt werden, um weiterhin die Grundversorgung mit koffeinhaltigen Heißgetränken sicherzustellen. 🥱➡️☕➡️😁
Was bedeutet „Kalk im Wasser“ überhaupt?
In Deutschland wird Trinkwasser üblicherweise aus tieferen Gesteinsschichten gefördert – das dort vorhandene „Grundwasser“ fließt durch allerlei Fels und nimmt auf seinem Weg an die Oberfläche viele Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium mit.
Das ist gut für unsere Gesundheit, aber schlecht für unsere Kaffeemaschinen:
Kalk besteht nämlich hauptsächlich aus Calciumhydrogencarbonat – und das ist nichts anderes als eine ziemlich hartnäckige, chemische Verbindung aus Calcium und Magnesium.
Besonders kalkhaltiges Wasser bezeichnet man übrigens auch als „hartes“ Wasser. Die Wasserhärte bemisst sich nach der Menge an gelöstem Calciumhydrogencarbonat im Wasser und wird grob in
- weich,
- mittel und
- hart
eingeteilt. Das meiste Trinkwasser in Deutschland fällt in die Kategorie „hartes“ Nass.
Welche Wasserhärte Ihr Leitungswasser besitzt, können Sie übrigens bei der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung oder dem zuständigen Wasserversorger erfragen. Im Handel sind auch Schnelltests erhältlich, um anhand eines farbigen Indikators die Wasserhärte zu bestimmen.
Wie oft muss man eine Kaffeemaschine entkalken?
Das lässt sich nicht so ohne Weiteres bestimmen. Die Häufigkeit der Entkalkung einer Kaffeemaschine hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wasserhärte
- Häufigkeit und Art der Nutzung
- technischer Aufbau der Kaffeemaschine
Kaffee-Vollautomaten sowie Pad- und Kapsel-Maschinen machen den Nutzer für gewöhnlich auf eine anstehende Entkalkung aufmerksam. In den meisten Fällen melden sie sich einfach nach einer bestimmten Menge zubereiteter Heißgetränke, teuerere Modelle berücksichtigen zusätzlich die Wasserhärte.
Normale Filter-Kaffeemaschinen sollte man bei täglicher Nutzung mit einer Kanne (ca. 12 Tassen) einmal monatlich entkalken. Bei wirklich weichem Wasser alle drei Monate.
Was geschieht, wenn man eine Kaffeemaschine nicht regelmäßig entkalkt?
Kalkablagerungen vermindern zum einen den Wasserdurchfluss, was sich in stärkeren Betriebsgeräuschen bemerkbar macht. Weil Kalk zudem gut dämmt, werden auch die Heizelemente stärker belastet.
Dies kann früher oder später zum „Lochfraß“ führen, also einem Durchbrennen der Heizelemente – das bedeutet für viele Kaffeemaschinen einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Gut zu wissen: Öfters als notwendig zu entkalken, schadet der Kaffeemaschine im Allgemeinen nicht. Seltenere Entkalkungsvorgänge führen schneller zu Beschädigungen des Geräts!
Wie werden Kaffeemaschinen richtig entkalkt?
Grundsätzlich sollten Sie sich an die Anweisungen des Geräteherstellers halten. Das gilt besonders für Vollautomaten, Pad- und Kapsel-Maschinen, die nach einem bestimmten Schema entkalkt werden müssen.
Als Kalklöser bieten die meisten Hersteller auf den jeweiligen Gerätetyp zugeschnittene Produkte an, die oft auf Milchsäure basieren. Milchsäure ist gesundheitlich unbedenklich, sodass auch etwaige verbliebene Reste nur zu einer leichten geschmacklichen Beeinträchtigung führen.
Allerdings sind die herstellereigenen Entkalkungsmittel relativ teuer – und es gibt durchaus Alternativen. Zwei davon stellen wir im Folgenden kurz vor:
Anmerkung: Bitte fragen Sie im Zweifelsfall beim Gerätehersteller nach, ob bestimmte Entkalker mit ihrem spezifischen Gerätetyp verwendet werden dürfen und was es dabei zu beachten gibt.
Essigessenz
Essigessenz gilt als das Wundermittel beim Entkalken von Wasserkocher und Kaffeemaschinen!
Als sehr guter Kalklöser wirkt es auch gegen stärkere Beläge. Da es sich im Grunde um konzentrierten Essig handelt, ist es gesundheitlich unbedenklich.
Je nach Gerät genügen drei Schnapsgläser Essigessenz (etwa 50 ml) auf einen Liter Wasser. Danach einmal (oder zweimal) mit klarem Wasser nachspülen – schon ist das Entkalken der Kaffeemaschine erledigt. Da Essigessenz ganz natürlich ist, brauchen Sie auch kein schlechtes Gewissen bei der ersten zubereiteten Tasse Kaffee haben – oder bekommt die sonst sowieso der Ehepartner? 😉
Zitronensäure
Zitronensäure gibt es flüssig oder als Pulver im Handel, teilweise wird diese sogar als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Entkalkern für Kaffeemaschinen vermarktet.
Zitronensäure punktet vor allem durch einen – im Vergleich zu Essigessenz – angenehmeren Geruch, ist aber nicht ganz so kraftvoll wie ihr stechend riechender Konkurrent.
Die meisten Hersteller empfehlen circa 50 g Zitronensäure auf einen Liter Wasser; die exakte Dosierung sollte nach Anleitung erfolgen. Nachspülen (mindestens zweimal) nicht vergessen!
Ist der Kaffee schon fertig? ☕☕☕
Nein, ich muss erst die Maschine entkalken! 🙄🙄🙄
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2024
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