Ist das nicht komisch? Trockene Hunde riechen fast neutral, aber nach einer ordentlichen Wasserschlacht verströmt selbst der sauberste Vierbeiner einen eigenartigen Geruch – eben nach „nassem Hund“.
Warum ändert ein Hund bei Nässe seinen Geruch?
Hunde produzieren zusammen mit ihrem Hauttalg viele körpereigene Duftstoffe und Hormone. Außerdem kommen noch jede Menge Mikroorganismen, Bakterien, Pilze und Hefen hinzu, die ihrerseits organische Stoffwechselprodukte bilden.
Klingt ein bisschen eklig? Keine Sorge, das ist völlig normal und gehört zu einem gesunden, glänzenden Fell. Beim Menschen sieht es auf der Haut und der Kopfbehaarung übrigens auch nicht besser aus.
Im Normalfall – also bei trockenem Hund – nehmen Menschen diese Duftstoffe kaum wahr. Da viele davon wasserlöslich sind, ändert sich das bei Feuchtigkeit. Das durch die Körperwärme wieder verdunstende Wasser nimmt diese Partikel mit und verströmt so den typischen Gestank Geruch.
Wie riecht eigentlich ein nasser Hund?
Das ist von Vierbeiner zu Vierbeiner individuell verschieden. Es handelt sich sozusagen um ein Erkennungszeichen, an dem sich Hunde untereinander identifizieren können.
Für die meisten Menschen mit weniger gut ausgebildeten Geruchsorganen duftet ein nasser Hund oft schlicht nach einer Mischung aus Hefeteig und Popcorn.
Was tun gegen einen müffelnden, nassen Hund?
Ganz einfach: Abtrocknen!
Der bei Nässe entstehende Geruch ist vollkommen natürlich und gehört zu einem gesunden Fell dazu.
Grundsätzlich sollte man es mit der Fellpflege nicht übertreiben: Hunde müssen nur im Notfall gewaschen werden, beispielsweise nachdem sie sich in Schlamm gewälzt haben – also sichtbar schmutzig sind.
Und dann auch nur mit einem speziell auf den pH-Wert der Hundehaut abgestimmtem Shampoo. Der hauttypische pH-Wert des Menschen liegt zwischen 5,5 und 5,8; beim Hund schwankt dieser zwischen 6,0 und 8,6.
Pflegeprodukte für das menschliche Fell (wie Haarspülungen oder -kuren) sind nicht geeignet, schon allein aufgrund der meist starken Parfümierung.
Apropos Duft. Hunde riechen bis zu einhunderttausend-Mal besser als Menschen und nutzen ihre Nase als weiteres Sinnesorgan, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren.
Parfüms – auch solche, die angeblich für Haustiere entwickelt wurden – sind Tierquälerei und sollten eigentlich längst vom Markt genommen werden.
Die meisten Hunde freuen sich hingegen über eine ausgiebige Bürstenmassage. Gerade langhaarige Vierbeiner genießen das regelmäßige Ausbürsten, besonders während des Fellwechsels.
Ändert sich der Geruch eines Hundes oder „stinkt“ beispielsweise die Schnauze oder die Ohren, sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Es könnte sich beispielsweise um eine Zahnentzündung oder um Milbenbefall handeln.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2024
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