Nach dem Urlaub ist vor dem großen Waschtag… vor allem, wenn Sonnencreme mit im Spiel war. Denn die meisten Sonnenschutzmittel sind zwar gut für unsere Haut, aber schlecht für unsere Kleidung:
Wie entstehen Sonnencreme-Flecken?
Die in den Produkten enthaltenen UV-Blocker hinterlassen auf heller Kleidung oft unansehnliche Flecken, die ziemlich hartnäckig sein können. Waschen allein bringt oft nur mäßigen Erfolg.
Verantwortlich für diese Art von Verfärbungen sind hauptsächlich chemische UV-Filter wie DHHB, Octylsalicylat oder Octyltriazon, was vor allem an deren meist gelblichen Eigenfärbung liegt.
Je höher der Lichtschutzfaktor eines Produkts, desto mehr UV-Filter kommen zum Einsatz und umso schwieriger wird es, so entstandene Flecken aus Textilien wieder zu entfernen.
Physikalisch wirksame, reflektierende UV-Filter wie solche auf Basis von Titandioxid und Zinkoxid führen zwar seltener zu Verfärbungen (die auch leichter auswaschbar sind), bilden aber während der Benutzung einen störenden weißen Film auf der Haut.
Wie beugt man Sonnencreme-Flecken vor?
Natürlich könnten Sie einfach auf Sonnencreme und Co. verzichten – aber das ist aus gesundheitlichen Gründen keine gute Idee.
Besser ist es, nach dem Auftragen des Sonnenschutzmittels mit dem Anziehen ein paar Minuten zu warten, bis die Sonnencreme in die Haut eingezogen ist. Auch das Abwischen der Handinnenflächen vermeidet versehentliche Verschmutzungen. Das minimiert schon einmal definitiv den Reinigungsaufwand.
Da Stoffe selbst gut gegen UV-Strahlung schützen, genügt die Anwendung von Sonnenmilch auf unbedeckten Hautpartien. So sind allenfalls Kragen und Ärmel von Oberbekleidung gefährdet.
Baumwolle, Leinen – im Prinzip alle Naturfasern – reagieren besonders empfindlich auf Sonnencreme. Die wenigste Mühe haben Sie mit Polyester und anderen Kunstfasern.
Tipps zum Entfernen von Sonnencreme-Flecken
Wie bei allen fetthaltigen Verschmutzungen sollten Sie Sonnencreme-bedingte Verfärbungen schnellstmöglich behandeln, damit diese gar keine Chance haben, tiefer in das Gewebe einzuziehen.
Wichtig ist auch die Erfolgskontrolle nach dem Waschen – und vor dem Trocknen, besonders im Wäschetrockner: Bleiben Verfärbungen sichtbar, das Kleidungsstück lieber ein weiteres Mal waschen. Die Hitze beim Trocknen (und Bügeln) würde den Fleck nur stärker mit den Fasern verbinden.
Geheimwaffe Spülmittel
Vor allem bei empfindlichen Kleidungsstücken erzielen Sie mit Spülmittel die besten Ergebnisse:
Tragen Sie einfach auf die Flecken Spülmittel auf und verreiben Sie es vorsichtig. Nach einer halben Stunde die Kleidung mit der doppelten Menge an Waschmittel bei der höchstmöglichen Temperatur waschen.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, verwenden Sie farbloses Spülmittel. Stark eingefärbte Produkte könnten theoretisch selbst zu Verfärbungen führen.
Als Alternative zu Spüli bieten sich Flüssigwaschmittel an (z.B. für Feinwäsche oder Color-Waschmittel).
Spülmittel wirkt besonders stark fettlösend, ist aber trotzdem sanft genug, um empfindliche Materialien nicht anzugreifen.
Natriumhydrogencarbonat
Das Natriumsalz der Kohlensäure wird umgangssprachlich oft auch einfach „Natron“ genannt und ist in verschiedenen Packungsgrößen im Handel als Pulver oder in Tablettenform erhältlich.
Doch den Gang zum Supermarkt können Sie sich vermutlich sparen; in den meisten Haushalten ist Natriumhydrogencarbonat nämlich bereits allgegenwärtig – Backpulver besteht zu einem großen Teil daraus.
Um Sonnencreme-Flecken zu behandeln, mischen Sie ein oder zwei Päckchen Backpulver mit etwas Wasser und Flüssigwaschmittel zu einer pastösen Masse und betupfen damit die Flecken.
Natron senkt die Oberflächenspannung des Wassers und unterstützt so die Wirkung des Waschmittels. Nach einer Stunde mit der doppelten Menge Waschmittel bei höchstmöglicher Temperatur auswaschen.
Chlorbleiche, Sauerstoffbleiche
Weniger empfindliche Kleidungsstücke können auch mit für Textilien geeigneten Bleichmitteln behandelt werden. Bitte beachten Sie in jedem Fall die Angaben auf dem Waschetikett und der Produktverpackung.
Doch Vorsicht: Bleiche entfernt Sonnencreme-Flecken unter Umständen nicht vollständig, sondern färbt sie lediglich um. Ob ein grau/blauer Fleck nun gerade erstrebenswerter ist als ein gelber, ist fraglich.
Daher empfehlen wir Bleichmittel erst dann einzusetzen, wenn andere Methoden nicht zum gewünschten Ergebnis führten. Auch sollte die Waschmittelmenge mindestens verdoppelt werden, sodass sich die ölhaltigen Verbindungen bestmöglich aus den Fasern lösen.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2024
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