Sehen Hunde farbig?
Ja, Hunde können Farben sehen! 🌈 Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Hunde farbenblind und dadurch nur in der Lage wären, schwarz von weiß zu unterscheiden.
Die Augen unserer vierbeinigen Freunde verfügen über zwei Arten von Photorezeptoren (blau und rot/grün), sie können also zwei Farbspektren erkennen. Im Gegensatz zu Menschen, die drei Photorezeptoren (rot, grün, blau) besitzen.
Hunde nehmen vor allem die Bereiche Blau-Violett und Gelb-Grün wahr. Das rote Farbspektrum ist für sie nicht zu erkennen und ähnelt wahrscheinlich Grautönen (ähnlich wie bei Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche).
Und was ist mit UV-Licht?
Das hündische Auge hat noch eine Besonderheit zu bieten: Für Hunde ist nämlich das ultraviolette Farbspektrum sichtbar, was Menschen nur mit Hilfe einer Schwarzlichtlampe gelingt.
Manche Hunde sind ganz verrückt auf die Flimmerkiste und gucken von Nachrichten über Serien und Kinofilmen fast alles. Sozusagen richtige TV-Junkies. Andere bevorzugen bestimmte Sendungen, beispielsweise mit anderen Vierbeinern.
Sind Hunde kurzsichtig?
Ja, das kann man so sagen, trifft es aber nicht genau.
Dinge, die näher als 30 bis 50 cm sind, erscheinen einem Hund unscharf. Daher solltest Du bei fremden Hunden auch immer etwas Abstand halten, um sie nicht zu erschrecken.
Hinzu kommt, dass Objekte die sich weiter entfernt befinden, für unsere Fellfreunde ebenfalls eher unscharf erscheinen. Das gilt besonders, wenn diese sich nicht bewegen. Den Augen von Hunden gelingt das Scharfstellen (Akkommodation) nicht besonders gut.
Dafür können Hunde selbst kleinste Bewegungen sehr gut wahrnehmen. Das liegt an mehreren Faktoren:
Hunde besitzen ein weites Gesichtsfeld (> 240 Grad) und verfügen in ihren Augen auch über eine große Zahl von Stäbchen zur Helligkeitserkennung.
Diese Stäbchen machen aber nicht nur ein gutes Hell-Dunkel-Sehen möglich, sondern erlauben auch eine relativ hohe „Flimmerverschmelzungsfrequenz“. Das ist die Frequenz, bei der eine Folge von Lichtreizen als ein kontinuierliches Bild wahrgenommen wird.
Klingt kompliziert, ist aber beispielsweise Grundlage für Kino und Fernsehen (Anzahl der Bilder pro Sekunde, um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen).
Bei Hunden beträgt diese etwa 70 bis 80 Reize pro Sekunde, während sie beim Menschen bei etwa 60 Reizen pro Sekunde liegt. Dadurch erkennen Hunde sich bewegende Objekte besser (etwa laufende Menschen oder fliegende Bälle).
Können Hunde fernsehen?
Das TV-Programm für den Hund…
Es gibt sogar einige Fernsehsender und Streaming-Anbieter, die sich auf Hunde als Zielgruppe spezialisiert haben und Unterhaltungsprogramme zum Stressabbau oder zur Beruhigung übertragen (z.B. für unsere Fellfreunde, die tagsüber allein das Sofa bewachen).
Dabei handelt es sich oft um Videos, die aus der Perspektive von Hunden aufgenommen wurden und auch ihr wahrnehmbares Farbspektrum berücksichtigen (also besonders viele Blau- und Gelbtöne).
Ob diese Art des „Hunde-TV“ aber tatsächlich beim Hund ankommt… liegt vielleicht am jeweiligen Vierbeiner und seinen Interessen. 😉
Der Fernseher macht den Unterschied!
Fakt ist jedoch, dass ältere Fernsehgeräte für die meisten Hunde weniger attraktiv sind als neue, höher auflösende Bildschirme die auch mit einer höheren Bildfrequenz arbeiten.
Ausschlaggebend ist wohl die bei der Sinneswahrnehmung von Hunden höhere „Flimmerverschmelzungsfrequenz“. Sie liegt bei etwa 70 bis 80 Reizen pro Sekunde (im Vergleich beim Menschen etwa 60 Reize pro Sekunde).
Die Flimmerverschmelzungsfrequenz gibt an, wie viele Lichtreize in einer bestimmten Zeitspanne notwendig sind, um einzelne Lichtreize als ein kontinuierliches Bild erscheinen zu lassen (mit anderen Worten: um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen).
Haben Hunde den Rundum-Blick?
»Mein Hund sieht was, was ich nicht sehe!«… ja, das trifft absolut zu.
Das Gesichtsfeld von Hunden misst nämlich stolze 240 bis 250 Grad. Zum Vergleich beträgt das menschliche Gesichtsfeld gerade einmal etwa 180 Grad.
Das Gesichtsfeld unserer Fellfreunde hängt auch von deren individueller Anatomie ab, also beispielsweise von Schädelgröße und -form sowie der Position ihrer Augen.
Durch das große Sichtfeld haben Hunde in der Tat einen besonders ausgeprägten „Rundum-Blick“.
Allerdings ist das „binokulare Sehen“, also der Bereich, in dem sich das Sichtfeld beide Augen überschneidet (wichtig für die Tiefenwahrnehmung) kleiner als beim Menschen.
Sehen Hunde im Dunkeln besser als Menschen?
Ja! Hunde können im Dunkeln, genauer gesagt in der Dämmerung, viel besser sehen als Menschen.
Viele, viele Stäbchen
Das liegt zum einen daran, dass die Augen von Hunden besonders viele Sinneszellen für die Lichtwahrnehmung besitzen, die sogenannten „Stäbchen“. Im Gegensatz besitzen sie im Vergleich zu Menschen dafür weniger „Zapfen“ für das Unterscheiden einzelner Farben.
Und ein leuchtender Teppich
Außerdem gibt es noch das „Tapetum lucidum“, übersetzt „leuchtender Teppich“ genannt. Diesen kann man besonders gut bei Lichteinfall erkennen, wenn die Augen von Hunden grünlich-gelb zu leuchten scheinen.
Beim „leuchtenden Teppich“ handelt es sich um eine reflektierende Schicht aus bestimmten Zellen, die einfallende Helligkeit reflektiert und so selbst schwaches Licht optimal für das Auge ausnutzen kann.
Awooo! Wau und Wuff. 🐕
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2024
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