Energiefressern im Haushalt auf der Spur

So sparen Sie mit neuen Elektrogeräten Strom...

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Energiesparlampen sind ein gutes Beispiel dafür, wie man langfristig Strom und Geld sparen kann.
Energiesparlampen sind ein gutes Beispiel dafür, wie man langfristig Strom und Geld sparen kann.

Strom ist in Deutschland nachwievor eine teure Angelegenheit. Durchschnittlich 29,16 Cent bezahlte im Jahr 2017 jeder Privathaushalt für den Bezug einer Kilowattstunde (kWh) Elektrizität.

Zwar haben Stromkunden freie Wahl aus Dutzenden von Lieferanten, doch wirklich günstige Angebote sind rar gesät. Ein regelmäßiger Vergleich, beispielsweise im jährlichen Rhythmus, lohnt aber dennoch:

Wer nämlich nur wenig Strom benötigt, sollte nach einem Tarif mit einem möglichst niedrigen monatlichen Grundpreis Ausschau halten, während sich für private Großverbraucher eher Verträge mit niedrigen kWh-Preisen und dafür höheren monatlichen Gebühren eignen.

Strom sparen = Geld sparen

Angebote vergleichen ist das eine, so richtig sparen lässt sich vor allem durch eine Senkung des Stromverbrauchs selbst. Das entlastet nicht nur die Haushaltskasse spürbar, sondern schont auch die Umwelt. Denn nicht immer stammt Strom aus erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser.

Natürlich möchte dafür niemand abends im Dunkeln sitzen oder seine Wäsche im nächstgelegenen Fluss waschen… eine sinnvollere Möglichkeit ist der konsequente Austausch alter Stromfresser im Haushalt – und davon gibt es eine ganze Menge, wie unsere folgende Übersicht beweist.

Hitliste – Einsparpotential einzelner Gerätekategorien

Beleuchtung

Teuer, flackerndes, kaltweißes Licht, nicht dimmbar und schnell defekt – es gab in der Vergangenheit viele Vorbehalte gegen Energiesparlampen, besonders jene mit LED-Technik.

In der Zwischenzeit haben sich LED-Leuchtmittel nicht nur zu einer Alternative gegenüber herkömmlichen Glühbirnen entwickelt, vielmehr sind sie für die meisten Anwendungen erste Wahl, wenn es darum geht, energiesparende Beleuchtungskonzepte zu realisieren.

Und auch das Einsparpotential ist gewaltig. Je nach Energieeffizienzklasse erzeugt eine LED-Lampe mit 7 Watt dieselbe Helligkeit wie ein konventionelles Leuchtmittel mit 60 Watt.

Beispielrechnung: Das Ersetzen einer einzigen 60-Watt-Glühbirne durch eine 7-Watt-LED ergibt ein jährliches Sparpotential von 58 kWh = 16,91 € (53 Watt * 3 Stunden Leuchtdauer pro Tag * 365 Tage).

Weitere Informationen über LED-Leuchtmittel haben wir in einem eigenen Artikel zusammengestellt.

Wäschetrockner

So ein Wäschetrockner ist schon eine bequeme Sache, spart er doch bei der Hausarbeit jede Menge Zeit und Mühe. Nur der Stromzähler kommt dabei in’s Schwitzen…

Konventionelle Wäschetrockner (Kondensations- oder Ablufttrockner) benötigen pro Wäscheladung ca. 5 kWh Energie. Die gleiche Menge schaffen moderne Wärmepumpentrockner bereits mit nur 2 kWh.

Beispielrechnung: Bei drei Trockenzyklen pro Woche beträgt das jährliche Sparpotential 468 kWh = 136,47 € (3 kWh * 3 Zyklen * 52 Wochen)!

Umwälzpumpe der Heizungsanlage

Sie sind unsichtbare Dauerläufer – Umwälzpumpen. Gerade in der Heizperiode zwischen Anfang Oktober und Ende April arbeiten viele davon unermüdlich rund um die Uhr, um Brauchwasser durch Fussboden- und Radiatorheizkörper fließen zu lassen.

Je nach Auslegung der Heizungsanlage benötigen moderne Niedrigenergiepumpen zwischen 5 und 10 Watt, während konventionelle Pumpen für die gleiche Leistung zwischen 50 und 90 Watt aus dem Netz saugen.

Beispielrechnung: Der Austausch einer alten Umwälzpumpe mit einem Verbrauch von 55 Watt durch eine Energiesparpumpe mit 7 Watt bietet ein jährliches Sparpotential von 245,38 kWh = 71,55 € (48 Watt * 24 Stunden pro Tag * 213 Tage).

Unterhaltungselektronik

Die schlechte Nachricht für alle technikbegeisterten Ehemänner, die sich gerne das neueste TV-Gerät anschaffen würden und etwaige Diskussionen mit der Liebsten durch das Argument des Energiesparens entschärfen möchten: So einfach ist es leider nicht.

Zwar benötigen LCD-Fernsehgeräte (und erst recht solche auf LED-Basis) deutlich weniger Strom als alte Röhren-TVs, das Ersetzen eines wenige Jahre alten TVs durch ein Neugerät bringt jedoch vergleichsweise nur wenig Ersparnis, kostet aber dafür in der Anschaffung.

Viel wichtiger ist es, einen Blick auf den Standby-Verbrauch aller angeschlossenen TVs, DVD-/BluRay-Player, Spielekonsolen und Lautsprecherboxen zu werfen. Gerade ältere Technik kann die Stromrechnung über Gebühr strapazieren (siehe unser „Extra-Tipp“ am Ende des Artikels).

Kühlschrank

Alte Kühlschränke haben einen großen Vorteil und einen großen Nachteil: Ihre Technik ist beinahe unkapputbar – und so laufen sie in Abstellkammern und Kellern Jahr ums Jahr nahezu geräuschlos vor sich hin.

Selbst wer sich vor einigen Jahren einen neuen Eisschrank der Energieeffizienzklasse (EEK) A gegönnt hat, sollte darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit wäre, nach einem Neugerät Ausschau zu halten.

Der tatsächliche Stromverbrauch von Kühl- und Gefrierschränken ist stark von ihrer Nutzung abhängig – Standort, eingestellte Temperaturen und Anzahl der Öffnungsvorgänge sind hier ausschlaggebend.

Beispielrechnung: Ein Kühlschrank der EEK A benötigt jährlich ca. 260 kWh, ein vergleichbares Gerät mit EEK A+++ nur ca. 160 kWh. Daraus ergibt sich ein jährliches Einsparpotential von 100 kWh = 29,16 €.

Waschmaschine

Die Neuanschaffung einer Waschmaschine lohnt sich vor allem dann, wenn das alte Gerät bereits zehn Jahre und älter ist sowie über höchstens Energieeffizienzklasse A verfügt (Top-Modelle kommen inzwischen auf A+++ und besser).

Aber auch ohne Neukauf lässt sich Strom sparen: Nicht immer muss es das 60-°C-Programm sein. Bei leicht verschmutzter Weiß- und Buntwäsche genügen bereits 40 °C, um für Sauberkeit zu sorgen.

Wird eine Waschmaschine mit einem Wäschetrockner kombiniert, spielt die Entfeuchtungsleistung der Waschmaschine für den Stromverbrauch des Trockners eine entscheidende Rolle. Ideal sind Maschinen mit mindestens 1400 U/min Schleudertouren.

Spülmaschine

Ein Austausch spart Strom und Wasser, lohnt sich jedoch aufgrund der recht hohen Anschaffungskosten und der geringen üblichen Nutzungshäufigkeit nur bei einem Defekt des alten Geräts.

Beim Kauf sollten Modelle mit separaten Automatik- und Öko-Programmen bevorzugt werden; diese sind ideal für die Reinigung halber Beladungen und optimieren den Verbrauch zusätzlich.

Backofen und Kochfeld

Bei diesen beiden Geräten ist das mögliche Sparpotential eher gering, da sie einerseits selten in Gebrauch sind, andererseits Neuanschaffungen schnell mit  einem vierstelligen Betrag zu Buche schlagen.

Beim Neukauf empfehlen sich Kochfelder mit Induktionstechnik, da dies die wirtschaftlichste Art des Kochens darstellt (Voraussetzung sind allerdings für Induktion geeignete Töpfe und Pfannen).

Wer beim Backofen wert auf eine Selbstreinigung mittels Pyrolyse legt, sollte sein Augenmerk auf den Stromverbrauch dieses Features richten, da sich hier die größten Unterschiede zwischen einzelnen Modellen ergeben.

Extra-Tipp: Standby-Check durchführen!

Die in Deutschland seit 2010 geltende Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG der Europäischen Union beschränkt den Stromverbrauch vieler Elektrogeräte im Standby-Betrieb auf Werte zwischen 0,5 und 1 Watt.

Doch manchmal sind zu Hause ältere Schätzchen in Betrieb: Sei es ein Radiowecker, ein alter Mikrowellenofen oder das Fernsehgerät im Gästezimmer. Und das können wahre Stromfresser sein. Die Bereitschaftsverluste bei älteren Geräten liegen im Mittel zwischen 10 und 30 Watt.

Ob sich der Austausch eines funktionierenden Geräts aus ökologischer Sicht allerdings lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten (Stichwort Elektroschrott). Hier hilft, soweit möglich, im Zweifelsfall aber auch einfach das konsequente Ziehen des Netzsteckers bei Nichtgebrauch.

Beispielrechnung: Der Austausch eines Geräts mit 10 Watt im Standby-Modus durch ein energiesparendes Gerät mit 0,5 Watt bietet ein jährliches Sparpotential von 69,35 kWh = 20,22 € (9,5 Watt * 20 Stunden pro Tag * 365 Tage).


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2018 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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